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Durchbruch beim Freihandel

Die EU und Japan haben sich kurz vor dem Start des G20-Gipfels auf die Grundzüge eines Handelspakts verständigt.

05.07.2017
© dpa - Donald Tusk, Shinzo Abe and Jean-Claude Junker

Seit 2013 haben die EU und Japan über ein Freihandelsabkommen verhandelt. Pünktlich zum G20-Gipfel haben sie sich nun auf dem EU-Japan-Gipfel am Donnerstag (6.7.2017) in Brüssel auf die Eckpunkte für eine riesige Freihandelszone verständigt. 

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und EU-Agrarkommissar Phil Hogan waren am vergangenen Wochenende nach Japan gereist, um die Differenzen bei der Agrarprodukten und im Automobilbereich aus dem Weg zu räumen. Malmström sagte in der abschließenden Pressekonferenz: „Wir sind fast am Ziel. Wir stimmen in ausreichendem Maße überein, so dass unsere Beamte in den kommenden Tagen die verbleibenden Details klären können. Ich bin daher ganz zuversichtlich, dass sich unsere Regierungschefs beim Gipfel auf ein Paket einigen und ihren Segen dazu geben können, wenn sie sich am 6. Juli treffen. Dann haben wir eine politische Einigung über unser Handelsabkommen.“ Auf der Agenda des Gipfels stehen ferner die engere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, der gemeinsame Kampf gegen Terrorismus sowie die Stabilisierung von Drittstaaten und der Datenschutz.

Das erste Freihandelsabkommen, das die EU mit einem asiatischen Partnerland geschlossen hat , war das mit Südkorea. Es trat 2011 in Kraft und hat überaus positive Zahlen hervorgebracht. Nach fünf Jahren verzeichneten die EU-Ausfuhren nach Südkorea einen Anstieg um 55 Prozent. Gleichzeitig konnten die europäischen Unternehmen aufgrund der Abschaffung beziehungsweise Senkung von Zöllen Einsparungen in Höhe von 2,8 Mrd. Euro erzielen. Mit dem Abkommen haben sich nicht nur die traditionell starken Exporte von Autos, Maschinen und chemischen Produkten erhöht. Auch viele kleine europäische Unternehmen in so unterschiedlichen Branchen wie Lebensmittel und Getränke, Keramik, Verpackungen, Sportgeräte und Buchbindetechnik haben profitiert. Das frühere Handelsdefizit der EU mit Südkorea hat sich in einen Handelsüberschuss verwandelt.