Zum Hauptinhalt springen

Upgrade für Europas Hightech

Eine Milliarde Euro investiert die EU in ein Projekt für Supercomputer. Aus gutem Grund.

 

Philipp Hallfahrt, 26.11.2018
Supercomputer bringen Wissenschaft und Forschung voran.
Supercomputer bringen Wissenschaft und Forschung voran. © iStockphoto

Egal ob es um Cybersicherheit, Klimaforschung, Medizin oder erneuerbare Energien geht: Die Verarbeitung gigantischer Datenmengen gelingt nur mit Supercomputern. Die EU hat nun einen wichtigen Schritt unternommen und Ressourcen aus 25 europäischen Ländern für das Projekt EuroHPC gebündelt – mit dem Ziel, gemeinsam etwas zu tun, was für ein Land allein nie möglich wäre.

Was sind Supercomputer?

High-Performance-Computing, kurz HPC, beschäftigt sich mit Rechentechnik, die so aufwändig ist, dass sie mit gewöhnlichen Allzweckrechnern nicht zu bewältigen wäre. Diese Anlagen werden Supercomputer genannt und sollen bis 2021 Rechenleistungen im Exa-Maßstab umsetzen können – das sind eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde.

Die Ziele von EuroHPC

Derzeit nutzt die EU-Industrie mehr als 33 Prozent der weltweiten Rechenleistung von Supercomputern, bietet aber nur fünf Prozent davon an. Das soll sich mit dem EuroHPC-Projekt – die Abkürzung steht für European High Performance Computing – ändern. Es will zwei Supercomputer im Vor-Exa- und mindestens zwei im Mittelklassebereich etablieren. Möglichst viele Nutzer sollen Zugang zu den Rechnern bekommen. Darüber hinaus ist geplant, bis 2022/2023 europäische Supercomputer im Exa-Bereich und die erste europäische Mikroprozessor-Generation mit geringem Stromverbrauch zu entwickeln.

Dieses YouTube-Video kann in einem neuen Tab abgespielt werden

YouTube öffnen

Inhalte Dritter

Wir verwenden YouTube, um Inhalte einzubetten, die möglicherweise Daten über deine Aktivitäten erfassen. Bitte überprüfe die Details und akzeptiere den Dienst, um diesen Inhalt anzuzeigen.

Einverständniserklärung öffnen

Piwik is not available or is blocked. Please check your adblocker settings.

EuroHPC ist ein Gemeinschaftsprojekt

Eine Milliarde Euro soll bis 2020 in das EuroHPC-Projekt investiert werden. Davon kommt knapp die Hälfte aus dem EU-Haushalt, der Rest von EU-Mitgliedsländern und Norwegen. An dem Projekt beteiligen sich 25 Länder. Das „Joint Undertaking“ (JU) wird seinen Sitz in Luxemburg haben.

Kein Land, keine Universität, keine Firma alleine könnte tun, was wir hier heute tun.
Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, über den Supercomputer HPC

Hochleistungsrechner dienen der Forschung und Innovation

Derzeit steht der schnellste Hochleistungsrechner der Welt in den USA. Auch China ist in den Top-Rankings vertreten. Auf Platz 23 der weltweiten Supercomputer ist der deutsche Rechner „Juwels Module 1“ im Forschungszentrum Jülich. Er ist weit im Voraus ausgebucht, denn Wissenschaftler benötigen HPC für folgende Forschungsfelder:

  • Klima: Vorhersage von Naturkatastrophen und Simulationen des Klimawandels.
  • Energie: Konzeption von Anlagen erneuerbarer Energien und Erprobung neuer Werkstoffe für Solarzellen.
  • Gesundheit: Erforschung der Dynamik von Biomolekülen und Proteinen in menschlichen Zellen im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen, Krebs oder Diabetes.
  • Personalisierte Medizin: Analyse von Genen und Umweltfaktoren.
  • Cybersicherheit: Entwicklung hochkomplexer Verschlüsselungstechniken und Abwehrmaßnahmen gegen Cyber-Angriffe.
  • Stadtplanung: Effiziente Steuerung der Verkehrsinfrastruktur.
  • Autonome Fahrzeuge: Datenaustausch mit Verkehrsleitsystemen und Echtzeit-Synchronisation mit den Servern.
  • Landwirtschaft: Optimierung der Lebensmittelerzeugung.

Für diese und weitere Forschungsaufgaben benötigen Experten Hochleistungsrechner, die sich nur als Gemeinschaftsprojekt realisieren lassen. „Kein Land, keine Universität, keine Firma alleine könnte tun, was wir hier heute tun“, sagte EU-Forschungskommissar Carlos Moedas in der Planungsphase des Projekts. Dank EuroHPC soll Europa sich im Bereich Supercomputer in Zukunft mit den USA und China messen können.

© www.deutschland.de

Newsletter #UpdateGermany: Du möchtest regelmäßig Informationen über Deutschland bekommen? Hier geht’s zur Anmeldung: