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Eine Stimme für die Wirtschaft

Die europäische Handelskammer in China vertritt die Interessen der europäischen Unternehmen.

29.10.2014
© picture-alliance/dpa - Jörg Wuttke

Der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und China haben sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt. Der bilaterale Handel stieg von 4 Milliarden Euro im Jahr 1978 auf 432 Milliarden Euro im Jahr 2012. Das heißt, dass heute täglich Waren im Wert von über einer Milliarde Euro zwischen der Europäischen Union und China gehandelt werden. China ist inzwischen weltweit der wichtigste Lieferant für die EU, die Europäische Union der größte Exporteur nach China. Bei den Investitionen ist noch Potenzial. Europäische Unternehmen haben 2012 in China 9,9 Milliarden Euro investiert. Die chinesischen Direktinvestitionen in der Europäischen Union lagen im gleichen Zeitraum bei 3,5 Milliarden Euro.

Um den europäischen Unternehmen in China eine Stimme zu verleihen, wurde im Jahr 2000 die European Union Chamber of Commerce in China gegründet. Sie vertritt heute über 1800 Mitglieder aus verschiedenen Ländern und Branchen in neun chinesischen Städten. Die Kammer ist von der Europäischen Kommission und der chinesischen Regierung anerkannt. Präsident ist seit April 2014 Jörg Wuttke. Der BASF-Manager war bereits von 2007 bis 2010 Präsident der Kammer. Der studierte Sinologe, auch Gründungsmitglied der deutschen Handelskammer in Peking, gilt als einer der versiertesten deutschen Wirtschaftsexperten in China.

Wuttke ist vor allem für die strategische Ausrichtung der Kammer zuständig. Nach seiner Wiederwahl sagte er: „Als einer der 51 Gründungsmitglieder im Jahr 2000 glaube ich, dass die Europäische Kammer sehr erfolgreich eine gemeinsame Plattform für alle europäischen Mitglieder geschaffen hat. Die Kammer muss sich nun aber weiter Gehör verschaffen in einem sich wandelnden China, da dessen politische Entscheidungsträger sich nach der wirtschaftlichen Abkühlung zunehmend nationalen Interessen zuwenden.“ Nach der Europawahl 2014 und der Benennung einer neuen EU-Kommission will die Kammer im Herbst ein neues Positionspapier veröffentlichen. ▪