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7,5 Zentimeter Spielvergnügen

Die freundlichen Mondgesichter der Playmobil-Figuren haben sich in fast vier Jahrzehnten in unzählige Kinderherzen weltweit gelächelt. Begonnen hat alles in einem kleinen Betrieb in Franken.

28.01.2013
© picture-alliance/dpa

Eine Firma für Schatullenbeschläge und -schlösser, 1876 von Andreas Brandstätter in Fürth gegründet, sollte zur Geburtsstätte einer Familie von liebenswerten Plastikfiguren werden. Sohn Georg Brandstätter stand Pate für den Firmennamen des Unternehmens Geobra Brandstätter, dessen Zentrale 1921 im fränkischen Zirndorf eingerichtet wurde. Dort begann unter dem heutigen Alleininhaber Horst Brandstätter die Erfolgsgeschichte von Playmobil. Die Ölkrise veranlasste Brandstätter, ein System-Spielzeug mit großem Spielwert bei möglichst geringem Rohstoff-Verbrauch zu verkaufen.

Die Stunde des gelernten Tischlers Hans Beck, seit 1958 Entwickler bei Geobra Brandstätter, schlug. Zunächst gestaltete der „Vater“ aller Playmobil-Figuren ein einzelnes Männlein: Exakt 7,5 Zentimeter groß, also ideal für eine Kinderhand, mit beweglichen Armen und Beinen, Greifhänden und einer sympathischen Ausstrahlung. Die Entwicklungsabteilung um Beck entwarf bald darauf komplette Spielwelten. Gebäude, Fahrzeuge und Tiere, alles in Maßstab und Design auf die Figuren abgestimmt. Das Ergebnis war der heutige Welterfolg Playmobil, der 1974 auf dem Markt eingeführt wurde. Bereits wenige Jahre danach war Geobra Brandstätter Deutschlands umsatzstärkster Spielwarenhersteller. 2011 generierte das Unternehmen einen Umsatz von 564 Millionen Euro mit international etwa 3500 Mitarbeitern. Mit 55 Millionen verkauften Spiel-Sets weltweit stellte Playmobil 2011 einen Rekord in der Firmengeschichte auf.

Während ungefähr 70 Prozent der in Deutschland erhältlichen Spielwaren aus Fernost stammen, fertigt die Firma in eigenen Produktionsstätten in Deutschland und Europa. Herzstück ist die Fertigungsstätte im fränkischen Dietenhofen. Auch heute noch lassen sich Playmobil-Entwickler jedes Jahr rund 120 Neuheiten einfallen. Im Rahmen des 50. Geburtstags der Umweltschutzorganisation WWF in Deutschland und Österreich hat Playmobil zum Beispiel vier Spiel-Sets mit bedrohten Tierarten auf den Markt gebracht.

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