Vielfältige Partnerschaften
Deutschland stärkt weltweit Partnerschaften, um Rohstoffe nachhaltig und zu vielfältigem Nutzen zu gewinnen.
Deutschland ist nicht reich an Rohstoffen – und deshalb besonders interessiert an Handelspartnern, die diese liefern können. Deutschlands Rohstoffpartnerschaften gehen aber über das Interesse an Lithium, Seltenen Erden und anderen Rohstoffen hinaus. „Ziel der Zusammenarbeit ist ein ganzheitlicher Ansatz, der auch die Belange der Abbauländer in den Fokus nimmt“, heißt es im 2023 veröffentlichten Eckpunktepapier „Wege zu einer nachhaltigen und resilienten Rohstoffversorgung“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Partnerschaften fügen sich ein in die übergeordnete Rohstoffstrategie der Bundesregierung, die auf drei Säulen einer nachhaltigen Versorgung baut: heimische Rohstoffe, Importe sowie Recycling. Ein Blick auf drei Rohstoffpartnerschaften Deutschlands und ihre Besonderheiten.
Chile: Gemeinsam zur Energiewende
Bei einer Reise nach Chile im Januar 2023 bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz das Ziel, Deutschlands langjährige Rohstoffpartnerschaft mit dem südamerikanischen Land auszubauen. Besondere Bedeutung haben Chiles große Lithiumreserven, etwa für die Weiterentwicklung der E-Mobilität. Beim Besuch von Chiles Präsident Gabriel Boric im Juni 2024 in Berlin hob Scholz hervor: „Um einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Abbau von Lithium zu erreichen, haben wir einen engeren wissenschaftlichen Austausch zwischen den Forschungsinstituten unserer Länder vorgesehen. Das ist ein Meilenstein für die Energiewende.“
Mongolei: Kooperation auch in der Forschung
Der Rohstoffreichtum der Mongolei macht das asiatische Land ebenfalls zu einem wichtigen Partner für die Energiewende: Sein Kupfer kann für die Herstellung von Elektroautos genutzt werden, die Seltenerdmetalle Neodym und Praseodym sind Bestandteile von Windrädern. Bereits seit 2011 besteht eine Rohstoffpartnerschaft zwischen Deutschland und der Mongolei; im Februar 2024 folgte eine weit gefasste strategische Partnerschaft beider Staaten. Auch in dieser hat der Rohstoffsektor wesentliche Bedeutung. So soll etwa die Deutsch-Mongolische Hochschule für Rohstoffe und Technologie in Ulan Bator weiter unterstützt werden.
Australien: Saubere Technologie stärken
Australien und Deutschland sind 2017 eine Kooperation zu Energie und Rohstoffen eingegangen, in der der Klimaschutz zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die beiden Staaten planen derzeit ein gemeinsames Projekt, um die Wertschöpfungspotenziale bei kritischen Rohstoffen in ihren Industrien zu identifizieren. Die „Australia-Germany Critical Minerals Supply Chains Study“ soll unter anderem Erkenntnisse dazu liefern, wie Mineralien zu sauberer Energietechnologie beitragen können.