Durchbruch in der Speichertechnologie?
Ein Forschungszentrum und ein Startup könnten das größte Problem der Energiewende lösen.
Deutschland. Erneuerbare Energien sind auf Rekordkurs: 36,1 Prozent des Stroms wurden 2017 von Windkraft-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen geliefert. Das sind 3,8 Prozentpunkte mehr als 2016 – einen stärkeren Zuwachs gab es noch nie. Die Energiewende könnte sogar noch schneller voranschreiten, wenn die Entwicklung neuer Speichertechnologien mit der Produktion Erneuerbarer Energien mithalten könnte. In Braunschweig entsteht dafür jetzt eine gemeinsame Energiespeicher-Forschungsplattform der Fraunhofer-Gesellschaft und der Battery LabFactory Braunschweig (BLB) der TU Braunschweig. Dort wollen die Forscher mobile und stationäre Speichertechnologien weiterentwickeln.
Elektroautos werden flexible Energiespeicher
Unterdessen sorgt ein Startup aus Wildpoldsried im Süden Deutschlands für Aufsehen. Mit einer Ladebox vernetzt das Unternehmen „Sonnen“ Elektroautos zu einem virtuellen Großspeicher. Die Nutzer des Speichersystems „Sonnen-Charger“ bilden eine Strom-Sharing-Gemeinschaft, die gemeinsam Solarstrom nutzt, den die einzelnen Mitglieder mit ihren Photovoltaikanlagen erzeugen. Der innovative Ansatz liegt darin, dass die Ladebox auch Elektroautos mit dem Stromnetz verknüpft und deren Aufladung intelligent steuert.
Steht zum Laden des Fahrzeugs zu wenig eigener Solarstrom zur Verfügung, wird überschüssiger Strom von anderen Mitgliedern der Community verwendet. So werden alle Fahrzeuge Teil einer virtuellen Großbatterie. Sie helfen, überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien aufzunehmen, das Stromnetz stabil zu halten und Geld zu sparen: Die Mitglieder der Strom-Sharing-Community kommen in den Genuss einer Flatrate und erhalten bis zu 8.000 Kilowattstunden (kWh) Strom kostenlos im Jahr.
Kongress Energy Storage Europe, 13. – 15.3.2018 in Düsseldorf