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Ausbildung in Deutschland – 12 wichtige Adressen

Die wichtigsten Websites und Ansprechpartner für die Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Clara Görtz, 14.07.2015
© dpa/Jens Kalaene - Career

Es gibt viele Websites, auf denen man nach einem Ausbildungsplatz suchen kannst. Zu den wichtigsten Internetseiten zählen die Angebote öffentlicher Programme, Einrichtungen und Institutionen. Ihre Websites sind kostenfrei, seriös, umfangreich und übersichtlich. 

Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die nationale deutsche Behörde für sämtliche Themen der deutschen Arbeitswelt. Alle erwerbsfähigen Menschen können die Dienstleistungen in der Regel unentgeltlich in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiter helfen und unterstützen sowohl online als auch in persönlichen Beratungsgesprächen bei der Suche oder bei der Vermittlung von Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen. In der Online-Jobbörse der BA kann man sich nach Ausbildungsplätzen umschauen. Wer sich nicht anmelden möchte, durchstöbert einfach die Datenbank. Die Suche lässt sich verfeinern, wenn man bestimmte Berufe oder einen Wunscharbeitsort angibt. Ist ein Angebot ausgewählt, erhält man nähere Informationen, zum Beispiel die genaue Stellenbeschreibung oder zur Bewerbungsfrist. Die Suchmaske wird in sieben Sprachen angeboten, die meisten Stellenangebote sind auf Deutsch verfügbar. Wer möchte, kann in der Jobbörse der BA auch ein Profil anlegen. Hier hinterlegt man Informationen über sich – Arbeitgeber, die einen Auszubildenden suchen, können über diese Funktion aufmerksam werden.

http://jobboerse.arbeitsagentur.de/

Individueller Service

Wer sich bereits in Deutschland aufhält, kann eine Agentur für Arbeit in der Nähe persönlich besuchen. In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 150 Agenturen für Arbeit und etwa 600 Zweigstellen. Am besten, man vereinbart zuerst telefonisch oder per E-Mail einen Termin mit einem Ansprechpartner. Die Berufsberater informieren auch über Adressen von Wohnheimen für Auszubildende und über weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Speziell auf die Bedürfnisse ausländischer Interessenten zugeschnitten ist die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Man kann per Telefon oder per E-Mail einen der Mitarbeiter auf Deutsch oder auf Englisch kontaktieren. Die ZAV-Telefonhotline lautet 00 49-2 28-7 13 13 13 (für Anrufer aus dem deutschen Festnetz fallen die ortsüblichen Telefongebühren an, im Ausland gilt der jeweilige Auslandspreis des Tarifs), die E-Mail-Adresse ist zav@arbeitsagentur.de. Zudem informiert die Website auf Deutsch und Englisch über Relevantes.

www.arbeitsagentur.de

EURES – „European Job Mobility Portal“

Die Europäische Kommission hat ein eigenes Online-Netzwerk in 26 Sprachen entwickelt, auf dem Interessierte nach Ausbildungsplätzen in ganz Europa suchen können. Das Portal heißt „European Employment Services“ (EURES). Es verfügt über eine Datenbank mit freien Stellen und informiert über die Arbeitsmärkte sowie über die jeweiligen Voraussetzungen. Nach einem Ausbildungsplatz sucht man im Kapitel „Arbeitssuchende“. Unter dem Punkt „Stelle suchen“ gibt man zum Beispiel als Schlüsselwort „Ausbildung“ ein und einen Zeitpunkt, zu dem die Ausbildung beginnen soll. Außerdem wählt man ein Land aus, in dem man arbeiten möchte.

https://ec.europa.eu

Jobbörse des Bundesverwaltungsamtes

Der Öffentliche Dienst ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und sucht Angestellte aller Nationalitäten. Er bietet viele Jobmöglichkeiten, zum Beispiel in der Verwaltung, im pädagogischen Bereich oder im Polizeidienst. Zentrale Ausbildungsbehörde des Bundes ist das Bundesverwaltungsamt (BVA). Wer an einer Ausbildung im Öffentlichen Dienst interessiert ist, besucht am besten das Karriereportal des BVA. Dort gibt man zum Beispiel das Wort „Ausbildung“ in die Suchmaske ein – und schon werden freie Ausbildungsplätze angezeigt. Die Stellenbörse ist auf Deutsch abrufbar.

www.bva.bund.de

Jobbörse des Deutschen Pflegeverbands

In Deutschland werden im Moment viele Menschen gesucht, die in der Pflege von kranken und älteren Menschen arbeiten möchten. Der Deutsche Pflegeverband hat eine eigene Stellenbörse für das Internet entwickelt. Am besten, man tippt in das oberste Suchfeld das deutsche Wort „Ausbildung“ ein. Dann werden viele freie Ausbildungsplätze angezeigt. Man kann auch bestimmte Berufsfelder anklicken und sich Ausbildungsplätze am Wunschort anzeigen lassen. Das Internetangebot ist auf Deutsch verfügbar.

www.dpv-online.de/job.htm

Lehrstellenbörse der Handwerkskammer

Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, sollte sich dan Handwerkskammern wenden. Sie vertreten die Interessen der Handwerksbetriebe, der Mitarbeiter und auch der Arbeitnehmer. Bei ihnen legen Auszubildende die Abschlussprüfung ab und erhalten die Berufszulassung. Je nach Region ist eine bestimmte Kammer zuständig. Auf der zentralen Seite der Handwerkskammern in Deutschland gibt es eine interaktive Lehrstellenbörse. Hier findet man freie Ausbildungsplätze. In der interaktiven Karte sucht man zuerst eine Region aus. Dann wird man an das Portal der zuständigen Kammer weitergeleitet. Dort stehen neben der Lehrstellenbörse auch die Kontaktdaten von Ansprechpartnern. Die Seite ist auf Deutsch abrufbar.

www.handwerkskammer.de/service/lehrstellenboerse.html

Lehrstellenbörse der IHK

IHK – das steht für „Industrie- und Handelskammer“. In Deutschland gibt es 80 IHKs. Ihre Aufgabe: Sie sind eine Art Sprachrohr und Ratgeber der Betriebe einer Region. Sie vertreten die Interessen der Unternehmen gegenüber Regierung und öffentlichen Behörden. Die meisten deutschen Unternehmen im Inland sind per Gesetz Mitglied einer Industrie- und Handelskammer. Für Auszubildende sind sie wichtig, weil sie in vielen Fällen in der Ausbildungszeit die Prüfungen abnehmen. Der Dachverband der IHKs heißt Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Er bietet eine Lehrstellenbörse im Internet an. Hier gibt man einen Beruf ein und kann einen Ort hinzufügen. Die Seite ist auf Deutsch abrufbar.

www.ihk-lehrstellenboerse.de

Soziale Medien

Manche Unternehmen suchen auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, LinkedIn und Xing nach neuen Mitarbeitern – ein Blick auf den Auftritt dieser Firmen lohnt sich. Die Bundesagentur für Arbeit und viele Unternehmen sind auch auf Ausbildungsmessen im Ausland vertreten. Der Vorteil dieser Veranstaltungen ist, dass man persönlich mit den Ansprechpartnern in Kontakt kommt.

Ein anderer Tipp: Die meisten größeren deutschen Firmen haben ein eigenes Karriereportal, auf dem man sich nach freien Stellen umsehen kann – manche davon sind auch auf Englisch. Interessierte können es auch mit einer Initiativbewerbung probieren, wenn ein Unternehmen momentan keine Stelle ausgeschrieben hat. Am besten ist es, sich vorher auf der Website nach dem richtigen Ansprechpartner zu erkundigen und sich darüber zu informieren, wie eine Bewerbung in Deutschland aussieht. Es gibt übrigens ein Online-Hilfsmittel – den „Europass“ –, mit dem man ganz einfach einen klaren, übersichtlichen und korrekten Lebenslauf erstellen kann, der den gängigen Standards entspricht.

www.europass.eu

Berufsfachschulen

Manche jungen Menschen können es sich noch nicht so gut vorstellen, schon richtig in einem Unternehmen zu arbeiten. Trotzdem möchten sie sich in Deutschland weiterbilden und danach eine passende Arbeit suchen. In Deutschland lernt man manchen Beruf nicht in einer dualen Ausbildung, sondern nur an einer Berufsfachschule. Das betrifft Jobs im sozialen, pflegerischen, kaufmännischen oder technischen Bereich, zum Beispiel Ergotherapeuten, Diätassistenten oder Fremdsprachensekretäre. Meistens besucht man zwei bis drei Jahre lang ausschließlich eine Schule, oft schnuppern die Schüler aber bei Praktika in den beruflichen Alltag hinein. Der Vorteil von Berufsfachschulen: Man kann dort die Fachhochschulreife erwerben und hat dann Zugang zu einem Studium. Manche Fachschulen verlangen ein Schulgeld. Mehr Wissenswertes über Berufsfachschulen ist auf dem deutschsprachigen Webportal der Kultusministerkonferenz (KMK) – das ist ein Zusammenschluss der unter anderem für Bildung zuständigen Minister und Senatoren der Bundesländer – nachzulesen.

www.kmk.org

Duales Studium

Wer zwar eine Hochschule besuchen möchte, aber weder auf die praktische Erfahrung noch auf ein Gehalt verzichten möchte, sollte ein duales Studium in Betracht ziehen. Dieser spezielle Studienweg kombiniert das alles. Inzwischen gibt es viele unterschiedliche Studiengänge, einige davon werden im Bereich der Wirtschaftswissenschaften angeboten: Oft wird zum Beispiel ein BWL-Studium mit einer kaufmännischen Ausbildung verbunden. Es gibt aber auch Studiengänge in Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder etwa im sozialen Bereich. Ähnlich wie in einer dualen Ausbildung unterzeichnet man einen Vertrag mit einem Arbeitgeber.

www.duales-studium.de

Praktikum

Wie fühlt es sich an, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, einen Chef zu haben und Aufgaben zu erledigen? Die wenigsten jungen Menschen wissen das. Wer erst mal ein wenig in die Arbeitswelt hineinschnuppern und einen praxisnahen Einblick in unterschiedliche Unternehmen erhalten möchte, kann ein Praktikum machen und sich damit auf die Ausbildungszeit vorbereiten. Achtung: Auch für ein Praktikum muss man eine Bewerbung schreiben! Oft ist das Praktikum ein Türöffner ins Unternehmen: Sind die Chefs erst einmal überzeugt, kann sich durchaus eine Ausbildungsstelle ergeben. Seit Anfang 2015 gibt es in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 € die Stunde. Er gilt zum Teil auch für Praktikanten. Freie Praktikumsplätze listet die Jobbörse der deutschen Bundesagentur für Arbeit auf.

http://jobboerse.arbeitsagentur.de/