Deutsche Auslandsschulen
Drei Deutsche Auslandschulen wurden beim IHK-Auslandsschulwettbewerb für herausragende Konzepte ausgezeichnet.

Als besondere Beispiele der erfolgreichen Arbeit Deutscher Auslandsschulen haben die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, und der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, am 13. Mai in Berlin die Preisträger des IHK-Auslandsschulwettbewerbs ausgezeichnet.
1. Platz: Istanbul Lisesi – eine Brücke für Hochbegabte nach Deutschland
Schüler des Istanbul Lisesi können auch ohne Abitur in Deutschland studieren: Die Kooperation mit der TU Kaiserslautern ist ein ganz besonderes Merkmal dieses Gymnasiums am Bosporus. Die staatliche türkische Schule mit einer großen deutschen Abteilung richtet sich mit einem strengen Auswahlverfahren an mathematisch-naturwissenschaftlich besonders begabte Kinder. Sie ist unter den Deutschen Auslandsschulen das einzige Mitglied in dem hochkarätigen Netzwerk von deutschen MINT-Schulen, aufgebaut und betreut vom Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center, kurz MINT-EC. Aber die Schüler und Schülerinnen des Istanbul Lisesi sind auch sprachlich fit: Obwohl die meisten der rund 900 Schüler ohne Deutschkenntnisse an diese Begegnungsschule kommen, legt der überwiegende Teil von ihnen nach fünf Jahren das deutsche Abitur ab. Nach einem ersten Projekt mit der TU Kaiserslautern wollten Schüler auch weiter systematisch auf universitärem Niveau gefördert werden. So entstand ein Früh- und Fernstudienprogramm in den Fächern Mathematik, Physik und Elektrotechnik/Informationstechnik. Die MINT-Talente arbeiten vorwiegend im Fernstudium mit Hilfe von Apps oder Bildschirmexperimenten und erhalten Vorlesungsskripte per PDF. Sie können mit Hilfe von Übungsblättern die gleichen Aufgaben bearbeiten wie die Präsenzstudenten und auch an Abschlussklausuren teilnehmen. Sie haben sowohl an der Schule in Istanbul als auch an der TU Fachbetreuer, die sie etwa per Internetforen beraten. www.istanbullisesi.net
2. Platz: St. Kilian’s Deutsche Schule Dublin – die „grüne Schule“
Irgendwie passend: Die St. Kilian’s Deutsche Schule auf der Grünen Insel engagiert sich besonders mit ihrem Umweltschutzprojekt „Grüne Schule“. Rund 650 Kinder, davon 150 deutsche Schüler, gehen auf die Schule in dem kleinen Vorort Dún Laoghaire der irischen Hauptstadt. 1952 ist sie aus einer Initiative für deutsche Sprachkurse entstanden – Jungen und Mädchen, die ihre Muttersprache schon fast verloren hatten, sollten diesen Teil ihrer Kultur auffrischen. Heute ist die St. Kilian’s im internationalen Schmelztiegel Dublin eine lebendige Begegnungsschule für Kinder von 4 bis 18 Jahren. Seit 2012 macht sie sich besonders für Umweltschutz stark, die ökologische Ausrichtung wurde als wichtiges Ziel in die Schulentwicklung aufgenommen. Alle, auch die Grundschüler werden einbezogen. Umweltbewusstes Verhalten lernen die Kinder im Schulalltag mit hervorragender Mülltrennung, mit Wasser- und Energiesparen – selbst bei den Schulpartys: Hier wird handgemachte Musik gespielt, ganz ohne Verstärker. www.kilians.com
3. Platz: Deutsche Schule Santiago – im Dienst der Anderen
Lerne fürs Leben – an der Deutsche Schule Santiago im südamerikanischen Chile ist das keine leere Phrase. Das Leitbild sind tolerante, weltoffene, kritisch denkende und demokratisch handelnde Menschen, die sich in den Dienst anderer stellen. Mit dem Projekt „C.A.S.A. (Centro de Acción Social del Alemán) versucht die Begegnungsschule, die bereits 1891 gegründet wurde, mit ihren rund 2000 Kindern und Jugendlichen genau das zu fördern. Schon seit 2001 gehen die Schüler außerhalb des normalen Unterrichts in die Kommunen der Region. Die Jungen und Mädchen setzen sich mit der sozialen Realität auseinander. Und sie packen an, mit Menschen vor Ort haben sie seit 2011 in verschiedenen Regionen Chiles 50 sogenannte Basis-Häuser bebaut, um den Alltag in den oft armen Gemeinden zu verbessern. www.dsstgo.cl