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Die nächste Generation stärken

Wie deutsche Stiftungen Demokratie und politische Partizipation in der arabischen Welt fördern: drei beispielhafte Projekte.

Konstanze Nastarowitz, 16.01.2019
Gaza Sky Geeks
Gaza Sky Geeks © KAS Ramallah

Heinrich-Böll-Stiftung: Gemeinsam die Stadt entwickeln

Wie gelingt es, Bürger an der Stadtentwicklung zu beteiligen? Konzepte dafür erarbeiteten junge Aktivisten und Experten aus Nahost und Nordafrika (MENA-Region) bei der „Regional Summer School“ der Heinrich-Böll-Stiftung. 30 junge Menschen zwischen 23 und 35 Jahren aus zahlreichen arabischen Staaten trafen sich im Sommer 2018 in Tunis.

In ihren vier Büros in Nahost und Nordafrika setzt sich die Stiftung für die Förderung von Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und nachhaltige Ressourcenpolitik ein. „Wir möchten Know-how für die Organisation von bürgergetragenen Stadtentwicklungsinitiativen in der MENA-Region vermitteln. Nachhaltige Stadtentwicklung muss von den Menschen ausgehen, für die sie gemacht wird,“ erklärt die Leiterin des Böll-Büros in Tunis, Heike Löschmann. Gleichzeitig biete die Sommerschule eine Plattform für den regionalen Erfahrungsaustausch.

Von Bürgerbeteiligung bei der Müllentsorgung bis hin zur Verhandlungsführung mit Stadtverwaltungen – das Programm der Sommerschule war vielfältig. Natürlich wurden auch Praxisbeispiele präsentiert: An einem Exkursionstag besuchten die Teilnehmer  Stadtentwicklungsprojekte in der Altstadt von Tunis. „Es geht um Empowerment und Mitgestaltung des eigenen Lebensumfelds“, sagt Löschmann. Das sei insbesondere für die Jugend in der Region wichtig, die unter Konflikten und Perspektivlosigkeit leide – auch dort, wo kein Krieg herrsche.

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Konrad-Adenauer-Stiftung: Technologie überwindet Grenzen

Ein Start-Up in der Gründungsphase hat es schon in Deutschland oft nicht leicht, da kann man sich gut vorstellen, welche Hürden Start-Ups im umkämpften Gaza-Streifen überwinden müssen. Dort engagiert sich der Start Up Accelerator „Gaza Sky Geeks“, eine Art Tech Hub mit Start-Up-Förderung. Palästinensischen Gründern gibt das Unternehmen Starthilfe und vermittelt Fähigkeiten im Technologiebereich. Das Projekt hat viele internationale Förderer. Auch das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in den Palästinensischen Gebieten (KAS) unterstützt die „Gaza Sky Geeks“ – sowohl bei der Organisation von Veranstaltungen als auch durch den Aufbau eines Mentorenprogramms. Internationale Trainer kommen in den Gazastreifen, um ihr Wissen an regionale Start-Ups weiterzugeben.

Bastian Schroeder, Programm-Manager bei der KAS, sieht das Projekt als Anlaufpunkt „für die vielen gut ausgebildeten Universitätsabgänger, die es extrem schwer haben, in Gaza einen Arbeitsplatz zu finden.“ Der Gazastreifen ist isoliert und der Anschluss an die Start-Up-Szene in Europa schwierig. Aber Technologie könne helfen, Grenzen zu überwinden, meint Schroeder. „Eine Dienstleistung die über das Internet erbracht wird, lässt sich trotz der Blockade des Gazastreifens relativ gut verkaufen.“

Darüber gehe es der Konrad-Adenauer-Stiftung darum, eine Institution im Gazastreifen zu fördern, die junge Menschen weiterbilde, so Schroeder. Dazu trägt ein Praktikantenprogramm bei, das im Sommer 2018 startete. Zwei Ehrenamtliche der „Gaza Sky Geeks“ flogen nach Berlin, um Erfahrung bei einem Start-Up zu sammeln – finanziell gefördert durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Führungskräfte von morgen ausbilden

Junge Führungskräfte ausbilden in einem Land mit besonders vielen jungen Einwohnern – das ist das Ziel des “Young Leaders Program”, das die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Jordanien organisiert. Die älteste politische Stiftung Deutschlands fördert in ihren Büros in der arabischen Region Grundwerte der sozialen Demokratie – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Das „Young-Leaders“-Ausbildungsprogramm vernetzt junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren , die sich in der Region zivilgesellschaftlich engagieren. Soziale Demokratie, Wirtschaft und Menschenrechte – das Programm wagt sich an große, internationale Themen. Trainings stärken die Führungskompetenzen, Kampagnenarbeit und Kommunikationsfähigkeit der Teilnehmer.

Seit dem Beginn des Ausbildungsprogramms sind bereits 450 junge Menschen in Jordanien von der FES geschult worden und bilden nun ein großes Alumni-Netzwerk: „Viele der aktuellen Führungskräfte in der jordanischen Gesellschaft sind Alumni unseres Programms. Das zeigt, wie viele Kenntnisse erfolgreich von uns vermittelt wurden”, so wirbt die jordanische Programmmanagerin Maha Qashou für das „Young Leaders Program“. Allerdings räumt Qashou ein, dass es schwer sei, junge Frauen für die Führungskräfte-Ausbildung zu gewinnen.

Nicht nur in Jordanien trainiert die FES junge Führungskräfte: Auch länderübergreifend organisiert sie ein Ausbildungsprojekt, das politische Partizipation, Klima und Energie, aber auch Frieden und Sicherheit thematisiert.

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