Deutscher Beitrag zur Aids-Forschung
Der deutsche Medizinprofessor Jürgen Rockstroh ist einer der wissenschaftlichen Vorsitzenden der 20. Internationalen Aids-Konferenz.
Es ist eine hochkarätig besetzte Veranstaltung: die Internationale Aids-Konferenz im australischen Melbourne. Fachleute aus aller Welt erörtern Strategien im Kampf gegen die Immunschwäche und präsentieren neueste Forschungsergebnisse. Im dreiköpfigen wissenschaftlichen Vorstand der Konferenz sitzt in diesem Jahr auch ein Deutscher: der Bonner Medizinprofessor Jürgen Rockstroh. Er ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Virenforschung und -Bekämpfung. Der Rheinländer studierte Medizin an der Universität Bonn und promovierte dort 1989. Während seiner anschließenden praktischen Tätigkeit arbeitete Jürgen Rockstroh zunehmend im Bereich der Infektionskrankheiten. 1995 übernahm er die Leitung der HIV-Ambulanz des Bonner Universitätsklinikums. Seit 2011 ist Rockstroh auch Vorsitzender des Nationalen Aids-Beirates in Deutschland.
Forschung über HIV und Hepatitis
Auf wissenschaftlichem Gebiet widmet sich Jürgen Rockstroh unter anderem dem Zusammenspiel zwischen dem HI-Virus, dem Immunsystem und viralen Hepatitis-Erregern. Diese Forschung hat große klinische Bedeutung. „Ungefähr 25 Prozent der Menschen mit HIV haben auch Hepatitis C und sechs Prozent Hepatitis B“, betont der Experte. Für die Betroffenen bedeutet dies eine erhebliche zusätzliche Belastung. Mittels moderner, hochaktiver antiretroviraler Therapien (HAART) lässt sich zwar das Immunsystem von HIV-Patienten stärken, doch die Vermehrung von Hepatitis-Viren bleibt von diesen Medikamenten unberührt. Allerdings scheint die verbesserte Immunantwort bei HAART-Behandelten zumindest in einigen Fällen die Bekämpfung der Hepatitis-Erreger durch körpereigene Abwehrkräfte zu ermöglichen. Diese und verwandte Themen sollen bei einem Fachkongress bereits vor der Internationalen AIDS-Konferenz ausführlich zur Sprache kommen, erklärt Jürgen Rockstroh.
20. Internationale Aids-Konferenz vom 20. bis zum 25. Juli 2014 in Melbourne
