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Professionell Deutsch unterrichten

Das Herder-Institut kooperiert intensiv mit Partnern in der arabischen Welt

15.08.2014
© Tim Wegner - Christian Fandrych

Das Herder-Institut der Universität Leipzig gehört zu den angesehensten Einrichtungen für Deutsch als Fremdsprache (DaF). Studierende aus allen Teilen der Welt gehen in dem hellen Bau mit der modernen Glasfassade ein und aus. Denn die Leipziger Philologen kooperieren mit vielen internationalen Hochschulen – auch in arabischen Ländern. Teilnehmer des Master-Studiengangs „Deutsch als Fremdsprache im arabisch-deutschen Kontext“ erhalten gleich zwei Zeugnisse: Einen in Deutschland und einen in Ägypten anerkannten Abschluss.

Seit 2008 bieten das Herder-Institut und das Exzellenzzentrum für Deutsch und Arabisch als Fremdsprache an der Pädagogischen Fakultät der Ain-Schams Universität in Kairo den binationalen Doppelabschluss (joint degree) an. Der vom Auswärtigen Amt und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Studiengang bereitet auf eine anspruchsvolle Sprachlehrtätigkeit vor. „Die Studierenden verbringen jeweils ein Semester an der Partneruniversität, sie absolvieren Praktika an hochkarätigen Einrichtungen und erhalten eine intensive sprachliche Förderung“, erklärt Institutsdirektor Professor Christian Fandrych. Tutoren aus Leipzig bereiten die Teilnehmer auf das eigenständige, wissenschaftliche Arbeiten vor und begleiten sie bei der Anfertigung der Masterarbeit.

Die Bilanz ist positiv: Zwei Drittel der Absolventen unterrichten heute an Deutschen Schulen, an Hochschulen wie der German University in Cairo (GUC) oder Instituten der Erwachsenenbildung wie dem Goethe-Institut oder dem Ägyptisch-Deutschen Kulturzentrum, andere promovieren.

Praxisorientierung steht bei den Angeboten für angehende Deutschlehrer im Mittelpunkt

Ein praxisorientierter und berufsbezogener Erwerb der Sprache steht auch an der Salahaddin Universität (SUH) in Erbil in der Region Kurdistan-Irak im Vordergrund. DaF-Experten des Herder-Instituts bauen dort eine Deutschabteilung auf, die 2012 offiziell eröffnet worden ist. Die vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanzierte deutsch-irakische Hochschulkooperation bietet interessierten Studentinnen und Studenten in der Region Kurdistan-Irak erstmals die Möglichkeit, Deutsch an der Universität zu studieren. Ziel des Bachelor-Studiengangs „Deutsch als Fremdsprache“ ist die Ausbildung von Deutschlehrern, die in der boomenden Region dringend gesucht werden.

Mit sprachdidaktischem Know-how entwickeln die Projektmitarbeiter Kursinhalte und bereiten eigene Lehrmaterialien auf, die exakt auf den Bildungsstand der aktuell rund 90 Studierenden zugeschnitten sind. In wenigen Monaten stehen die ersten Bachelorarbeiten an. „Viele Teilnehmer sprechen inzwischen sehr gut Deutsch und sind sehr motiviert“, stellt Projektleiter Fandrych fest. ▪