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Deutsche Autoindustrie schöpft Hoffnung

Laut Ifo-Institut blickt die Autoindustrie wieder optimistischer in die Zukunft – VW setzt in China auf eigene KI-Chips. 

05.11.2025
Montage im VW-Werk
Montage im VW-Werk © dpa

München /Shanghai (dpa)– Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie hat sich deutlich verbessert. Der Geschäftsklimaindex für die Branche stieg im Oktober um 8,4 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Mit minus 12,9 Punkten liegt er zwar weiter im negativen Bereich, steht aber wesentlich besser da als noch zu Jahresbeginn, als er zeitweise unter minus 40 Punkte fiel. 

„Vor allem die Geschäftserwartungen in der Autoindustrie haben sich ausgesprochen stark aufgehellt“, sagte Ifo-Expertin Anita Wölfl. Sie sprangen von minus 22,1 auf minus 3,9 Punkte – so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr. Gründe seien eine gestiegene Nachfrage, eine hohe Kapazitätsauslastung und bessere Exporterwartungen.  

Für technologischen Auftrieb sorgt Volkswagen. Im Rennen um autonomes Fahren entwickelt der Konzern in Shanghai künftig eigene KI-Chips. Damit übernehme VW „die Kontrolle einer Schlüsseltechnologie, welche die Zukunft des intelligenten Fahrens bestimmen wird“, sagte Vorstandschef Oliver Blume auf der Importmesse CIIE. 

Carizon, ein Gemeinschaftsunternehmen der VW-Softwaretochter Cariad und des chinesischen Spezialisten Horizon Robotics, soll die Chips in drei bis fünf Jahren liefern. Sie verarbeiten Daten von Kameras und Sensoren, um Fahrassistenzsysteme der Stufe drei zu ermöglichen – also teilautonomes Fahren. 

Die Ankündigung fällt in eine Phase weltweiter Chip-Sorgen. Chinas Exportstopps und der Streit um den niederländischen Hersteller Nexperia haben die Abhängigkeit europäischer Autobauer von asiatischen Lieferungen offengelegt. Mit der Eigenentwicklung will VW unabhängiger werden und im wichtigsten Automarkt der Welt technologisch aufholen.