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Deutscher Star-Fotograf in Kinshasa

Erstmals ist eine Einzelausstellung von Wolfgang Tillmans auf dem afrikanischen Kontinent zu sehen. 

10.01.2018
Star Fotograf: Wolfgang Tillmans
© Thomas Tillmanns

Am 12. Januar 2018 eröffnet die Einzelausstellung „Fragile“ des deutschen Star-Fotografen Wolfgang Tillmans im Beisein des Künstlers in Kinshasa. Die Hauptstadt des Kongo ist ein Zentrum der Kunst-, Musik-, Performance- und Modeszene: eine Metropole in Bewegung, spontan und kreativ – trotz der angespannten politischen Lage, die jederzeit zu kippen droht. Zwischenmenschliche Beziehungen, Verbundenheit und Vertrauen stützen das soziale Gefüge. Es sind Motive, die sich auch in der Ausstellung „Fragile“ von Wolfgang Tillmans wiederfinden, die in den kommenden Jahren in verschiedenen afrikanischen Städten gezeigt wird. Die Ausstellung in Kinshasa wird für Tillmans die erste auf dem afrikanischen Kontinent sein. Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) eröffnet die Tournee dort in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, dem Musée d'Art Contemporain et Multimédias und der Académie des Beaux-Arts. 

Portrait: Wolfgang Tillmanns
Wolfgang Tillmans © Wolfgang Tillmans

Menschlicher Zugang

Wolfgang Tillmans, geboren 1968 in Remscheid, studierte von 1990 bis 1992 in Großbritannien am Bournemouth and Poole College of Art and Design. Heute lebt und arbeitet er in Berlin und London. Seine Arbeiten nehmen in der internationalen Kunstszene einen zentralen Platz ein. Seiner Bildsprache liegt eine genaue Beobachtung zugrunde, die einen zutiefst menschlichen Zugang zur Komplexität der Welt eröffnet. Vertrautheit, Empathie, Freundschaft und Nähe sind in Tillmans‘ Bildern sicht- und spürbar.

Aufruf zur Freiheit

Tillmans' Haltung lässt sich als Aufruf zur Freiheit verstehen und als Einladung, dem Anderen mit offener Neugier und ohne Angst zu begegnen. Das Annehmen der Fragilität, die uns als Individuen und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmt, versteht Tillmans nicht als Schwäche, sondern vielmehr als Stärke. Fehler, Brüche und Zerbrechlichkeit sind immer wieder Impulse zur Entwicklung neuer Prozesse. Sie verweisen auf die Unvollkommenheiten unseres Lebens und eröffnen gleichzeitig ungeahnte Perspektiven auf dessen Materialität.

Umfassende Werkschau

„Fragile“ gibt einen umfassenden Überblick der facettenreichen künstlerischen Ausdrucksformen von Wolfgang Tillmans: angefangen bei großformatigen Drucken, über skulpturale Objekte, Videoprojektionen und Musik bis hin zum kuratorischen Moment der Installation. Die Werkauswahl für die ifa-Tourneeausstellung umfasst mehr als 200 Arbeiten aus dem Zeitraum von 1986 bis 2017: Neben gerahmten und ungerahmten fotografischen Arbeiten mit unterschiedlichen Formaten werden auch Tillmans‘ Tisch-Installation truth study center, Video-Arbeiten sowie zahlreiche Publikationsprojekte zu sehen sein. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos: sie läuft bis zum 18. Februar.

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