Die Botschaft des Stein-Schneemanns
Die Ausstellung „Made in Germany Drei“ zeigt junge, engagierte Kunst. Es geht um Europa, die Globalisierung, den Klimawandel.
Deutschland. 2017 ist das Superkunstjahr: Kunstfans aus aller Welt reisen nach Europa – und vor allem nach Deutschland –, um die renommierten Festivals zu besuchen, die nur alle paar Jahre stattfinden und 2017 zusammentreffen: die Documenta in Kassel, Skulptur Projekte in Münster und die Biennale in Venedig.
Viele Besucher werden auch einen Abstecher nach Hannover machen: Dort läuft in drei Museen und Ausstellungshäusern die „Produktion. Made in Germany Drei“. Die Ausstellung wird seit 2007 parallel zur Documenta gezeigt und stellt die vielfältige, international geprägte Kunstszene in Deutschland vor. Drei Künstler, die man sich merken sollte:
Daniel Knorr
Der in Bukarest geborene Künstler lebt in Berlin und beschäftigt sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wie den wirtschaftlichen Verwerfungen in Europa oder dem Klimawandel. Bei „Made in Germany“ warnt ein Schneemann aus Steinen vor den Folgen der globalen Erwärmung.
Juliette Blightman
Über einen grünen Teppich, quasi durch den Vorgarten, gelangen wir zu Juliette Blightmans Videotagebuch „Portraits and Repetition“. Es zeigt Bilder aus dem öffentlichen und privaten Leben der britischen Künstlerin, die in Berlin lebt. Die Eindrücke sind ungeordnet und verdeutlichen die Gleichzeitigkeit der Kommunikation im digitalen Zeitalter.
Amy Lien und Enzo Camacho
Sie stammt aus den USA, er kommt von den Philippinen, beide leben und arbeiten in Berlin, New York und Manila. Sie beschäftigen sich vor allem mit der Globalisierung – dabei spielen auch Callcenter in Manila und die Berliner Mauer eine Rolle. In Hannover verbinden sie Orte, die besonders von der Globalisierung geprägt sind, mit einer Modelleisenbahn.
„Produktion. Made in Germany Drei“, bis 3. September 2017, Ausstellungsorte: Sprengel Museum Hannover, Kestnergesellschaft, Kunstverein Hannover.
