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Ansichten: Justinian Jampol

Interview zu „25 Jahre Deutsche Einheit“.

23.06.2015

Der Gründer und Leiter des „Wende Museum“ im kalifornischen Culver City über seine Sammlung von mehr als 250.000 Kunst- und Alltagsgegenständen aus der DDR.

Wie kamen Sie auf die Idee, das Wende Museum zu gründen?

Das Wende Museum nahm seinen Anfang, als ich an der University of Oxford in Geschichte der Neuzeit promovierte. Große Sammlungen von Reklame, Konsumgütern und Kunstgegenständen waren damals sozusagen verwaist. Hauptaufgabe des Wende Museums ist es, diese Artefakte zu bewahren, sodass sie als Informationsquellen dienen können und ein breites Verständnis der Geschichte des Kalten Krieges ermöglichen.

Was zeichnet Ihre Sammlung aus?

Das Wachsen der Sammlung beruht auf der Umkehrung des traditionellen Museums-Modells, bei dem Kuratoren Rahmen und Charakter der Sammlung bestimmen. Wir dagegen haben Studierende, Wissenschaftler, Autoren, Künstler, Filmemacher und andere unterstützt, die sich jahrelang oder sogar jahrzehntelang mit einem bestimmten Thema beschäftigt haben: Wir haben es ihnen im geschützten Rahmen unserer Institution ermöglicht, Sammlungen zusammenzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, alles unter den Anforderungen wissenschaftlicher Forschung.

Welche Zukunftspläne haben Sie für das Wende Museum?

Das Museum steckt mitten in seiner eigenen „Wende“ – nach über zehn Jahren an seinem aktuellen Standort. Wir sind dabei, ein „neues“ und dauerhaftes Zuhause herzurichten, im ehemaligen Culver City United States National Guard Armory, ein Denkmal aus dem Jahr 1949, das auch zwei zum Schutz vor sowjetischen Bomben errichtete „First Strike“-Bunker beherbergt. Die neuen Räumlichkeiten werden im Sommer 2016 eröffnet und sowohl große Ausstellungsräume als auch eine Bücherei und einen Gemeinschaftsgarten bieten.