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Berlinale-Splitter: Tag 2 bis 4

Wer auf dem roten Teppich zu sehen ist, welche Highlights es in den Kinos gibt und wie man den Berlinale-Look schminkt. Momentaufnahmen vom ersten Berlinale-Wochenende.

Fanny Steyer, 13.02.2017
© dpa - Berlinale

Filmstars hautnah: „Berlinale Goes Kiez“

In dem Projekt „Berlinale Goes Kiez“ zieht der „Fliegende Rote Teppich“ der Berlinale an insgesamt sieben Abenden während des Festivals von Arthouse-Kino zu Arthouse-Kino und besucht das Berliner Publikum in „seinen“ Kinos in der Nachbarschaft, im „Kiez“ eben. Der Begriff ist schwer zu übersetzen – er steht für steht für ein begrenztes Stadtgebiet, das nicht unbedingt etwas mit den Stadtteilgrenzen zu tun haben muss. Jeweils ein Berliner Arthouse-Kino wird so für einen Abend zusätzlicher Spielort des Festivals und präsentiert zwei ausgewählte Filme aus dem Berlinale-Programm. Wie bei der Berlinale üblich, stellen die Filmteams ihre Werke auch im Kiez meistens persönlich vor und diskutieren im Anschluss an die Vorführung mit den Kinogästen. 2017 wurde die Reihe im Bundesplatz-Kino in Berlin-Wilmersdorf eröffnet. Dort erzählte der deutsche Regisseur Chris Kraus („Die Blumen von gestern), wie sehr er dieses kleine Kino schätze, und der Franzose Etienne Comar präsentierte seinen Film „Django“.

 

Bomben und Live-Musik

Am Freitag, 10. Februar, fand im Haus der Berliner Festspiele eine besondere Filmvorführung statt: Der experimentelle Dokumentarfilm „The Bomb“ wurde mit Live-Musik von der britisch-amerikanischen Band The Acid vorgeführt. „The Bomb, eine amerikanische Produktion von Kevin Ford, Smriti Keshari und Eric Schlosser, erzählt die Geschichte der Atombombe bewusst unchronologisch. Historische und aktuelle Aufnahmen wechseln sich ab. Ein außergewöhnlicher Abend mit elektronischer Musik, Vogelgezwitscher und aufrüttelnden Bildern.

Alles steht bereit für den Auftritt von The Acid

 

Noch mehr Musik: Dokumentarfilm über DJs

Die Fans elektronischer Musik erhielten am Sonntag, 12. Februar, bei der Premiere des deutschen Dokumentarfilms Denk ich an Deutschland in der Nacht Einblicke in den Alltag mehrerer DJs. Der Film von Romuald Karmakar spielt in der Clubszene. Fünf berühmten DJs, unter ihnen der Wahl-Berliner und Berghain-DJ Ricardo Villalobos, können die Zuschauer bei der Arbeit über die Schulter blicken. Ein Film, der sich sehr grundsätzlich Musik im Allgemeinen und elektronischer Musik im Besonderen nähert und auch dazu einlädt, mit den DJs zu philosophieren.

 

Noch mehr Politik (diesmal auf der Leinwand) mit Richard Gere

Am Freitag, 10. Februar, lief der amerikanische Wettbewerbsfilm „The Dinner“. Auf dem roten Teppich waren unter anderen Richard Gere, Laura Linney, Steve Coogan und Rebecca Hall zu sehen. Im Film spielt Richard Gere – der sich zum Berlinale-Auftakt mit Kanzlerin Angela Merkel traf – einen erfolgreichen Politiker kurz vor dem wichtigen nächsten Karriereschritt.

 

Glänzen wie die Stars: das L'Oréal Make-Up Studio

Wer wie ein Filmstar aussehen möchte, kann sich am Potsdamer Platz beraten lassen. Denn im L’Oréal Paris Make-up-Studio wird das Berlinale-Publikum kostenlos im aktuellen „Berlinale Look“ geschminkt. Und im „Atelier“ werden Workshops angeboten. Dort können Besucher sich schminken oder die Haare färben lassen.

 

Deutsche Komödien im Aufwind, Teil 1: „Casting“

Doch, die Deutschen können lachen. Spätestens seit Maren Ades „Toni Erdmann“ ist Deutschland wieder auf der Komödien-Landkarte zu finden (auch wenn der Humor  oft sehr subtil ist und der Film durchaus auch als Drama bezeichnet werden kann) . Mit der Premiere von „Casting“ ist ein weiterer Vertreter dieses Genres aus Deutschlang hinzugekommen. In diesem Spielfilm von Nicolas Wackerbarth versucht eine Regisseurin, einen Klassiker von Rainer Werner Fassbinder neu zu verfilmen. Allerdings läuft beim Casting alles schief: Die Regisseurin kann sich für keine Schauspielerin entscheiden, und ein Aushilfsschauspieler nutzt die schwierige Situation, um sich für die männliche Hauptrolle zu profilieren. Der Film, zum größten Teil improvisiert, liefert mit viel Witz eine scharfe Analyse über die Eitelkeiten am Filmset.

 

67. Internationale Filmfestspiele Berlin vom 9. bis zum 19. Februar 2017.

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