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Die Gewinner der Deutscholympiade

Im Auswärtigem Amt in Berlin sind die Gewinner der Internationalen Deutscholympiade 2016 ausgezeichnet worden.

29.07.2016
© Bernhard Ludewig - German language

Mariia Melnik war gerade einmal sieben Jahre alt, als sie mit dem Deutschlernen begann. Heute, neun Jahre später, ist sie mehr denn je überzeugt, dass die Sprache ihr eines Tages helfen wird, „eine Ausbildung in Deutschland oder einem deutschsprachigen Land zu bekommen“. Nun könnte sie dem Ziel, das sie in einem Brief an die Veranstalter schon vor Wochen festhielt, ein großes Stück näher gerückt sein. Die 16-jährige Russin ist eine von drei ersten Siegerinnen bei Olympischen Spielen der besonderen Art: der Internationalen Deutsch-Olympiade, deren Beste am 29. Juli 2016 im Weltsaal des Auswärtigen Amtes gekürt wurden. Was Mariia in den drei abgefragten Disziplinen „Wandzeitung“, „Präsentation“ und „Quiz“ gezeigt hätte, sei „sehr eindrucksvoll“, lobte der Linguist Professor (em.) Ulrich Ammon in seiner Laudatio.

Um die jeweils drei ersten Plätze auf drei Sprachlevels ringen durften 125 Jugendliche aus 64 Ländern. In der Regel paarweise waren sie, begleitet von einem Lehrer, nach Berlin eingeladen. In kleinerem Rahmen entstand der Deutsch-Wettbewerb bereits in den 1990er-Jahren auf Initiative des Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverbands. Seit 2008 ist das Goethe-Institut Partner; seither findet sie zweijährlich in wechselnden Städten Deutschlands statt. Goethe-Instituts-Generalsekretär Johannes Ebert erklärte, in dem Deutsch-Wettstreit „der Besten der Besten“ sei die deutsche Sprache zugleich „Grundlage für das gegenseitige Verständnis unterschiedlicher Kulturen“.

„Deutsch ist viel mehr als eine trockene Sprache“

Tatsächlich leben, lernen und üben die 125 Jugendlichen – nahezu wie bei echten Olympischen Spielen – zwei Wochen lang unter einem Dach, bevor die Sieger ermittelt und gekürt werden. Der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz. Sie besuchen Konzerte und Museen, bringen sich in Länderabenden ihre jeweilige Herkunft nah und treiben sich natürlich in Berlin herum. Wie sehr sie die Hauptstadt begeistert, machte dabei so ziemlich jede der bunten Wandzeitungen deutlich, die die Jugendlichen erstellten: „Eine Traumstadt, Stadt der Möglichkeiten“, heißt es auf einer, auf einer anderen: „Berlin ist eine Großstadt,  in der nicht nur die Deutschen, sondern auch viele andere Menschen aus den anderen Teilen der Welt wohnen.“

Deutsch sei „viel mehr als eine trockene Sprache. Sie ist Kunst, Kultur, Lebensphilosophie “ – mit diesen Worten kommentierte Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, die Werke der Jugendlichen. Er appellierte an sie, die Zeit in Deutschland auch zu nutzen, um aktuelle Themen, etwa den Zuzug von Flüchtlingen, zu debattieren: „Diskutieren Sie mit den Menschen!“ Neben der Unterstützung von Bildung sei die „Förderung von Austausch“ ein zentrales Anliegen auswärtiger Kulturpolitik.

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