Literarische Zeitreise durch Mekka
Die saudi-arabische Schriftstellerin Raja Alem wurde mit dem Literaturpreis 2014 ausgezeichnet.

Gewinnen können den renommierten und seit mehr als 25 Jahren verliehenen Literaturpreis ausschließlich Frauen aus Afrika, Asien und Lateinamerika: 2014 hat sich die Jury des Vereins Litprom, der Literatur aus diesen Kontinenten fördert, für die saudi-arabische Schriftstellerin Raja Alem entschieden: Die 1970 in Mekka geborene Autorin hat bereits zehn Romane, mehrere Theaterstücke und Kurzgeschichten verfasst. Dem deutschen Publikum war sie bisher jedoch kaum bekannt. Sie überzeugte die Jury mit ihrem in deutscher Übersetzung im Schweizer Unionsverlag erschienenen Roman „Das Halsband der Tauben“. In den deutschen Medien ist der Roman, der das Leben in Saudi-Arabien in einer Zeitreise am Beispiel eines Stadtviertels in Mekka beschreibt, vielfach und sehr gut besprochen worden. Einen wichtigen Anteil daran hatte sicher auch die kongeniale Übertragung des erfahrenen Übersetzers und Kenners der arabischen Literatur Hartmut Fähndrich. Er hat bereits fast 60 Romane aus dem Arabischen ins Deutsche übersetzt. Fähndrich sagt über „Das Halsband der Tauben“: „Es ist ein eigenständiger und eigenwilliger Roman über eine Stadt, die der Pol des religiösen Denkens von eineinhalb Milliarden Menschen dieser Welt ist.“