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Nachhaltig feiern in Clubs und auf Festivals

Nachhaltigkeit wird auch in der Clubszene zum Thema. Katharina Wolf zeigt Clubbesitzerinnen und Partyplanern, wie es geht. 

Anja LeuschnerAnja Leuschner , 04.09.2024
Workshops und Energieberatung für mehr Nachhaltigkeit in Clubs
Workshops und Energieberatung für mehr Nachhaltigkeit in Clubs

Auch in der Clubszene wird Nachhaltigkeit zu einem immer größeren Thema. Katharina Wolf hat es zu ihrer persönlichen Aufgabe gemacht: Sie ist Projektleiterin von „Clubtopia” und „Zukunft Feiern!”, zwei Kooperationsprojekten von BUND Berlin e.V. und Clubliebe e.V. Seit elf Jahren engagiert sich die Geoökologin für mehr Nachhaltigkeit in deutschen Clubs und auf Festivals. 

Frau Wolf, warum ist Nachhaltigkeit in der Clubszene wichtig? 
Ein Club verbraucht an einem Wochenende so viel Strom wie ein Single-Haushalt in einem ganzen Jahr. Bei 52 Wochenenden im Jahr kommt da ganz schön viel zusammen. Hinzu kommen Themen wie die Heizung. Clubs haben einen sehr hohen Ressourcenverbrauch und müssen wie andere Lebensbereiche nachhaltiger werden, um zukunftsfähig zu sein. 

Es sind nicht immer große Investitionen nötig, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Katharina Wolf, Projektleiterin „Clubtopia” und „Zukunft Feiern!”

Was können Clubs tun, um nachhaltiger zu werden?
Es gibt viele Wege. Es sind auch nicht immer große Investitionen nötig, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Eine ganz einfache, aber sehr wirksame Maßnahme ist es, auf Ökostrom umzustellen. Das bedeutet eine Ersparnis von 80 Prozent der CO2-Emissionen. Bei der Lichttechnik können LEDs zum Einsatz kommen, die Kühlung kann effizienter genutzt werden. Um den Wasserverbrauch zu senken, sollten Clubs auf wasserlose Urinale oder kleinere Spülkästen setzen. Eine andere Möglichkeit ist, DJs und Acts aus der Region zu buchen, statt Leute einfliegen zu lassen. Mit „Clubtopia” bieten wir eine kostenlose Energieberatung an und begleiten die Clubs bis zu ein Jahr lang bei der Umsetzung.  

Ihr habt mit „Zukunft Feiern!“ einen Code of Conduct erarbeitet, eine freiwillige Selbstverpflichtung. Wie viele Clubs machen mit? 
Mittlerweile sind es bundesweit über 50. Darunter auch bekanntere wie das Uebel & Gefährlich in Hamburg, der Tresor in Berlin oder das Gloria in Köln. Auch 25 Festivals sind dabei. Die Umstellungen bedeuten natürlich immer einen gewissen Aufwand. Da wäre es schön, wenn es in Zukunft von institutioneller Seite eine finanzielle Unterstützung für die Clubs gäbe, um die Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.