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Freiburg im Breisgau

In der deutschland.de-Serie „Meine Stadt“ verraten Rathaus-Chefs ihre Geheimtipps. Teil 4: Oberbürgermeister Dieter Salomon über Freiburg.

16.08.2013
picture-alliance/dpa - Freiburg
© picture-alliance/dpa - Freiburg

Herr Salomon, was ist das Besondere an Ihrer Stadt?

Von einem früheren Oberbürgermeister stammt das Wort „In Freiburg fängt die Republik an, italienisch zu werden“. Darin stecken viele Wahrheiten über Freiburger Lebensart und Lebensqualität, über die Lebendigkeit der Stadtgesellschaft, den Wissenschaftsstandort mit einer der besten Unis und großen Forschungsinstituten, über kulturelle Vielfalt. Die Freiburger sind offen gegenüber Neuem, sie sind diskussions- und experimentierfreudig und politisch sensibel.

 

Was sehen Sie, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen?

Einen prachtvollen Renaissance-Erker, der heute zum Ensemble der Sparkasse gehört. Dort hat Erasmus von Rotterdam, der große Humanist und Aufklärer, zu Beginn des 16. Jahrhunderts einige Jahre gelebt und gewirkt. 

 

An welchem Ort in Ihrer Stadt halten Sie sich am liebsten auf?

Auf dem Platz der Alten Synagoge, der momentan eine Baustelle ist. Hier stand die Synagoge, bis die Nazis sie 1938 zerstörten. Heute verkörpert der Platz das Profil als Kulturstadt und als Wissenschaftsstadt. Theater, Universität und die neu gestaltete Universitätsbibliothek sind direkte Nachbarn. Jetzt startet mit dem Bau einer neuen Stadtbahn auch die komplette Um- und Neugestaltung des Platzes. 

 

Welche Persönlichkeit Ihrer Stadt schätzen Sie am meisten?

Zunächst Gertrud Luckner (1900–1995). Sie hat Leib und Leben riskiert, um im Auftrag des damaligen Freiburger Erzbischofs Juden vor Verfolgung und Deportation zu retten. 1944 kam sie ins KZ. Nach 1945 war Gertrud Luckner eine der großen Wegbereiterinnen für Verständigung und Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel. Und dann den Kartographen Martin Waldseemüller, der Anfang des 16.Jahrhunderts als Erster in einer Weltkarte dem neuen Kontinent den Namen „America“ gab, zu Ehren des Weltumseglers Amerigo di Vespucci. Amerika kommt also aus Freiburg.  

 

Welchen Ort würden Sie Touristen gerne zeigen?

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, kurz ISE, eines von fünf Fraunhofer-Instituten in Freiburg und mit über 1200 Beschäftigten das bundesweit größte. Hier wird die Zukunft einer nachhaltigen Energieversorgung entwickelt. Die weltweit meisten Patente in der Solartechnologie kommen aus dem ISE.

 

An welchem Ort/zu welcher Gelegenheit kann man die Menschen Ihrer Stadt am besten kennenlernen?

Jeden Tag beim Einkaufen, Bummeln und Seele baumeln lassen auf dem Münstermarkt. Er ist einer der schönsten Märkte in Deutschland. Hier treffen sich die Leute, hier redet und sitzt man beim Wein miteinander, und hier erfährt man, was niemals in der Zeitung steht.

 

Und wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

Dort, wo Berge und Meer nicht weit voneinander entfernt sind. 

www.freiburg.de

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