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Berlins Partymeile mit Geschichte

Woher hat die Straße des 17. Juni ihren Namen? Und welche Sehenswürdigkeiten säumen sie? Wir zeigen es mit Fotos und einem rasanten Video!

Klaus Lüber, 14.06.2018
Die Straße des 17. Juni beginnt am Brandenburger Tor.
Die Straße des 17. Juni beginnt am Brandenburger Tor. © dpa

Hauptverkehrsader, Touristenattraktion, Event-Location – kaum eine Straße Berlins ist so bekannt wie die Straße des 17. Juni. Hier beginnt eine Zeitreise von Ost nach West.

Wie lang und breit ist die Straße des 17. Juni?

Die Straße des 17. Juni ist Teil der großen Ost-West-Achse Berlins. Sie verläuft vom Brandenburger Tor im Osten durch den Tiergarten bis zum Ernst-Reuter-Platz im Westen. Sie ist rund 3,5 Kilometer lang und 85 Meter breit.

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Allee von Schloss zu Schloss

Ende des 17. Jahrhunderts lässt Kurfürst Friedrich III. eine Straße anlegen, die vom Berliner Stadtschloss im historischen Zentrum Berlins (1950 gesprengt und gerade wieder im Neuaufbau) zum Schloss Charlottenburg im Westen der Stadt führt. Seit 1820 rollen auf dieser Straße die Top-Innovationen der Verkehrstechnik: Pferdeomnibusse, Pferdestraßenbahnen – und heute elektrische Straßenbahnen mit Akkubetrieb.

Berliner Stadtschloss
© dpa

Wie hieß die Straße des 17. Juni früher?

Die Nationalsozialisten bauen die Straße 1935 im Rahmen des megalomanischen Projekts „Welthauptstadt Germania“ zur repräsentativen Allee aus und nennen sie Ost-West-Achse. Zuvor hieß der Abschnitt zwischen Brandenburger Tor und S-Bahnhof Tiergarten sehr elegant Charlottenburger Chaussee. Der Teil zwischen S-Bahnhof Tiergarten und Ernst-Reuter-Platz hieß Berliner Straße.

Ost-West-Achse
© dpa

Woher hat die Straße der 17. Juni ihren heutigen Namen?

Der Name erinnert an einen Volksaufstand in der 1949 gegründeten DDR. In den Tagen um den 17. Juni 1953 brechen in Ost-Berlin und anderen Teilen des Landes Streiks und Proteste aus, die die DDR-Regierung mit Unterstützung sowjetischer Besatzungstruppen gewaltsam niederschlägt. 34 Menschen kommen ums Leben. Im Laufe des Jahres 1953 lässt West-Berlin zunächst die Charlottenburger Chaussee, dann auch den Abschnitt zwischen Tiergarten und Ernst-Reuter-Platz in Straße des 17. Juni umbenennen.

1953 Ost-Berlin
© dpa

Brandenburger Tor: Symbol der deutschen Einheit

Das 1791 eröffnete Triumphtor bildet den Ausgangspunkt der Straße und gehört zu den bekanntesten Bauten Berlins. Seit 1814 ist das Brandenburger Tor ein nationales Denkmal der Befreiung. Damals kehrte die von Napoleon geraubte Streitwagenskulptur Quadriga zurück. Zum Symbolbau für die deutsche Einheit wurde das Brandenburger Tor durch seine Lage an der Berliner Mauer und den Mauerfall am 9. November 1989.

Brandenburger Tor: Symbol der deutschen Einheit
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Kriegsgedenken auf der Straße des 17. Juni: Sowjetisches Ehrenmal

Das sowjetische Ehrenmal wird 1945 unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee errichtet. Den Haupteingang an der Straße des 17. Juni rahmen zwei sowjetischen T 34-Panzer, die 1945 bei dem Vormarsch auf Berlin die Stadt als erste erreichten. Im Ehrenmal befinden sich die Gräber von mehr als 2000 gefallenen Soldaten.

Sowjetisches Ehrenmal
© dpa

Zentrum der Straße des 17. Juni: Der Große Stern

Der Große Stern teilt die Straße des 17. Juni in zwei Hälften. Die Siegessäule mit der geflügelten Figur der römischen Siegesgöttin Viktoria nennen die Berliner liebevoll „Goldelse“. Der Große Stern ist ein Knotenpunkt für fünf Hauptverkehrsstraßen; rund 180.000 Fahrzeuge passieren den Kreisverkehr täglich.

Der Große Stern
© dpa

Touristenmagnet auf der Straße des 17. Juni: Berliner Trödelmarkt

Der Berliner Trödelmarkt kurz vor dem Ende der Straße des 17. Juni auf der Westseite des Tiergartens lockt Touristen an. Dem traditionsreichen Flohmarkt ist ein Kunsthandwerkermarkt angegliedert.

Berliner Trödelmarkt
© dpa

Schon wieder gesperrt? Die Straße des 17. Juni als Fanmeile

Die neuere Geschichte als Event-Location beginnt mit der dem Technofestival Loveparade, das die Straße von 1996 bis 2006 einmal im Jahr in eine Partymeile verwandelte. Inzwischen ist die Straße des 17. Juni mehr als 100 Tage im Jahr für Events gesperrt. Was Berliner nervt, freut Touristen. Zu den größten Veranstaltungen zählen der Berlin Marathon, die Silvesterfeier am Brandenburger Tor und – seit der Fußball-WM 2006 – Public-Viewing-Events für große Sportveranstaltungen. Die Straße des 17. Juni wird dann zur Fanmeile oder kurz „Meile“.

Fanmeile Berlin
© dpa