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Fußball verbindet

Sportvereine leisten in Deutschland einen wertvollen Beitrag zur Integration. Vier Beispiele.

Maximilian Mohr, 26.07.2018
Welcome United Babelsberg: Flüchtlinge bilden ein starkes Team
Welcome United Babelsberg: Flüchtlinge bilden ein starkes Team © dpa

Der Rücktritt von Mesut Özil aus der Fußballnationalmannschaft hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Hat der Fußball in Deutschland ein Integrationsproblem? Es gibt viele positive Beispiele, die das widerlegen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) werben seit Jahren für einen respektvolles Zusammenleben. Hier sind vier Beispiele, wie Fußball zur Integration von Menschen aus vielen Nationen beitragen kann.

DFB-Integrationspreis

Seit 2007 verleihen der deutsche Fußballbund und der Autohersteller Mercedes Benz jährlich gemeinsam einen Integrationspreis. Der Preis zeichnet Vereine, Schulen und Projekte aus, die durch Fußball einen großen Beitrag für erfolgreiche Integration leisten und gleichzeitig als Vorbild dienen. „Fußball hat die Kraft, Brücken zu bauen und junge Menschen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft zu verbinden", sagt DFB-Präsident Reinhard Grindel.“ Preisträger von 2017 in der Kategorie Verein ist der Altonaer Fußball-Club 1893, der mit lokalen Migrationsorganisationen zusammenarbeitet. Weitere Preisträger sind die STEP STIFTUNG aus Freiburg und die Hans Tilkowski Schule aus Herne.

DFB-Integrationsbeauftragter

„Wenn man versteht, dass Integration bei einem selbst anfängt, ist schon viel gewonnen“, sagt der Ex-Nationalspieler und DFB-Integrationsbeauftragte Cacau. Der gebürtige Brasilianer, der in 26 Länderspielen für Deutschland auf dem Platz stand, ist seit Anfang 2017 als Integrationsbeauftragter für den DFB tätig. Unterstützt wird er in seiner Arbeit von den früheren Nationalspielerinnen Fatmire Alushi, geboren im Kosovo, und Celia Sasic, Tochter einer Französin und eines Kameruners, sowie dem Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig. Als Integrationsbotschafter des DFB geben sie unter anderem in einem „Praxishandbuch Integration“ Tipps für ein respektvolles Miteinander.

Celia Sasic und Cacau sind Integrationsbotschafter des DFB.
Cacau und Celia Sasic sind Integrationsbotschafter des DFB. © dpa

Welcome United 03

Der SV Babelsberg 03 gründete 2014 als erster deutscher Verein eine Mannschaft, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht. Unter dem Namen „Welcome United 03“ nimmt das Team seit 2015, als dritte Herrenmannschaft des SV Babelsberg, am regulären Spielbetrieb teil. Das Besondere an diesem Projekt ist vor allem die große Unterstützung durch Verein und Fans. Spieler, Zuschauer und Vereinsmitglieder engagierten sich von Beginn an mit Spenden, kauften die Spielertrikots und präsentierten sich ebenfalls als Trikotsponsor. Aber auch abseits der Platzes wird den Spielern von „Welcome United 03“ bei der Jobsuche, den Behördengängen oder der Bewältigung bestimmter Aufgaben geholfen. Zudem ist der SV Babelsberg 03 ein Verein, der sich seit langer Zeit intensiv gegen Rassismus, gegen Diskriminierung und gegen Rechtsextremismus engagiert.

2:0 für ein Willkommen

Das von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft unterstützte Projekt „1:0 für ein Willkommen“ und die Weiterführung „2:0 für ein Willkommen“ hat seit 2015 rund 3.400 Vereine bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen finanziell gefördert und unterstützt. Eugen Gehlenborg, der DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik, betont: „Wir wollen Initiativen aus dem Fußball fördern, die die gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen zum Ziel haben.“ Über den Sport hinaus gilt das auch für Bildungs- und Nachhilfeangebote der Vereine.

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