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HitchBOTs Deutschland-Tour

HitchBOT, der trampende Roboter aus Kanada, war zehn Tage unterwegs quer durch Deutschland – von Schloss Neuschwanstein über Köln, Berlin bis nach Hamburg.

20.02.2015
© dpa/Jens Kalaene - hitchBOT

Wohin zieht es einen Gast aus Kanada, wenn er zum ersten Mal in München ist? Klar, ins Hofbräuhaus. Das gilt auch für den Humanoiden hitchBOT. Zumal der Rumpf des kleinen Kerls aus einem Bierfass besteht. So sitzt er da, die Gummihandschuhe an der Maß Bier und lächelt freundlich. Das zeichnet den Roboter aus, er ist ausgesprochen sympathisch und kommunikationsfähig. Für seinen Deutschland-Trip hat er sogar Deutsch gelernt und damit vor Schloss Neuschwanstein Touristen begeistert. HitchBOT kennt seinen Standort und kann seine Gesprächspartner mit Wissen über die Sehenswürdigkeiten der Gegend beeindrucken. Nur bewegen kann er sich nicht allein, deshalb ist er auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen. In Deutschland reiste er von Süd nach Nord, von Ost nach West. Vom Rosenmontagszug in Köln war der Roboter begeistert:  „Was für eine hervorragende Idee. In Deutschland feiern die Menschen Karneval, um den Winter zu vertreiben“, kommentierte er auf facebook. Er brillierte in Fernsehshows und plauderte auf Empfängen in der Hauptstadt Berlin. Und fand viele neue Freunde.

Deutsche Co-Erfinderin

HitchBOT ist ein Kunstprojekt an der Schnittstelle von Kunst, künstlicher Intelligenz, Spracherkennung und Kommunikation zwischen Mensch und Roboter. Dahinter steckt die in Kanada lebende Deutsche Frauke Zeller. Die Sprachwissenschaftlerin wurde an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen habilitiert und arbeitet seit 2013 als Professorin an der Ryerson University im kanadischen Toronto. Gemeinsam mit ihrem Kollegen David Harris Smith von der McMaster Universität, Hamilton und einer Gruppe Studenten erschuf sie hitchBOT. Die Wissenschaftler wollen bei diesen Forschungsprojekt untersuchen, wie Menschen mit einer netten Maschine umgehen. Im Sommer 2014 trampte hitchBOT bereits durch Kanada – und löste große Resonanz aus. Frauke Zeller: „Wir wollten sehen, ob und wie Menschen sich auf Roboter einlassen, wenn sie die Wahl haben. Sie könnten hitchBOT ja auch einfach am Straßenrand stehenlassen und nicht helfen.“ In Deutschland wurde er freundlich aufgenommen, hier war hitchBOT im Sportwagen unterwegs und auf dem Fahrrad eines Postboten. Und in Frankfurt am Main wurde er als Gast bei einer Hochzeit sogar von der Braut geküsst.

HitchBOT bei der Social Media Week in Hamburg vom 23. bis 27. Februar 2015

www.hitchbot.me/de

http://socialmediaweek.org/hamburg/

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