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Motiviert nach Pyeongchang

Zum Start der Paralympics in Pyeongchang stellen wir drei Athleten aus dem deutschen Olympia-Team vor.

Johannes Göbel, 09.03.2018
Rasant: Anna Schaffelhuber bei einem Super-G-Rennen
Rasant: Anna Schaffelhuber bei einem Super-G-Rennen © dpa

Der Star: Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber (25)

Die Sportwelt war beeindruckt: Sensationelle fünf Goldmedaillen holte Anna Schaffelhuber bei den Winter-Paralympics 2014 im russischen Sotschi. Abfahrt, Slalom, Riesenslalom, Super-Kombination und Super-G – in allen Disziplinen tritt die Münchener Lehramtsstudentin auch in Pyeongchang an. Als Fünfjährige hat sie mit dem Skifahren angefangen. Wegen ihrer Querschnittslähmung fährt sie sitzend auf einem Monoski. Schaffelhuber lässt sich ungern aufhalten: „Nach einem Misserfolg muss es wieder nach oben gehen“, sagt sie. „Auch nicht-behinderte Menschen sagen oft, dass ich sie motiviere, Neues auszuprobieren.“

Anna Schaffelhuber mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender
Anna Schaffelhuber mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender © dpa

Der Youngster: Langläufer Nico Messinger (23)

Unter den deutschen Athleten, die in Pyeongchang im Ski Nordisch (Langlauf und Biathlon) antreten, ist Nico Messinger der Jüngste – und ein Sportler mit viel Potenzial. Der Bundestrainer lobt: „Er hat in diesem Winter einen großen Sprung gemacht, weil er seine Ausbildung hinter sich gebracht hat und sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren konnte.“ Der in Freiburg lebende Automobilkaufmann ist seit Geburt sehbehindert. Deshalb folgt er in der Loipe einem Begleitläufer. Ein Projekt in der Grundschule brachte Messinger zum Langlauf. Nun debütiert er bei den Paralympischen Spielen und sagt: „Es gibt nichts Größeres für einen Sportler.“

Langläufer Nico Messinger
Langläufer Nico Messinger © dpa

Die Flexible: Biathletin Anja Wicker (26)

Als Kind bekam Anja Wicker ein Handbike geschenkt, denn der Rollstuhl befriedigte ihren Bewegungsdrang nicht. Ihre Behinderung, eine Fehlbildung der unteren Wirbelsäule, hielt sie nicht davon ab, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Auch bei Handbike-Rennen war sie schon sehr erfolgreich, ihr Fokus liegt aber auf dem Biathlon. In der Loipe geben ihr fünf Gurte Halt auf einem Spezialschlitten. Bei den Winterspielen in Sotschi gewann sie Gold über zehn Kilometer und Silber über 12,5 Kilometer. Im Alltag merkt die Stuttgarterin, wie ihr Rollstuhl manche Menschen verunsichert. Ihr Tipp: „Das Beste ist, zu fragen und Hilfe anzubieten. Mehr als ‚nein‘ sagen, kann der andere nicht.“

Biathletin Anja Wicker
Biathletin Anja Wicker © dpa