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Harmonische Kooperation

Ein Gespräch mit Ossama bin Abdul Majed Shobokshi, Botschafter von Saudi-Arabien in Berlin.

23.06.2015

Der Mediziner studierte und promovierte in Deutschland. Seit 2004 ist er Botschafter Saudi-Arabiens in Berlin und Doyen der Arabischen Botschafter.

Herr Botschafter, Ihre Verbindungen zu Deutschland sind eng. Sie promovierten 1976 in Bayern und absolvierten in Schwaben Ihre internistische Facharztausbildung. Danach kehrten Sie nach Saudi-Arabien zurück. Wie erfuhren Sie vom Mauerfall 1989?

Ich habe diese sehr gute Nachricht im saudischen Fernsehen verfolgt. Zunächst befürchtete ich, dass es sich nur um einen Wunschtraum handeln könnte.

Deutschlands Außenpolitik hat sich seit der Wende deutlich verändert, ist aktiver geworden. Wie nah stehen sich Saudi-Arabien und Deutschland heute?

Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Deutschland haben sich stark verbessert. Das betrifft einerseits die Wirtschaft: 1989, im Jahr des Mauerfalls, lagen die Exporte nach Saudi-Arabien bei 2,8 Milliarden DM, etwa 1,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 exportierte Deutschland Güter im Wert von 8,8 Milliarden Euro nach Saudi-Arabien. Aber auch in der Politik kooperieren die Länder harmonisch.

Sie haben einmal gesagt, dass die Bundesrepublik und Saudi-Arabien sich sehr ähnlich seien. Woran machen Sie das fest?

Deutschland und Saudi-Arabien können sich gut koordinieren, was politische Entscheidungen angeht.

Seit zehn Jahren leben Sie jetzt wieder in Deutschland. Was vermissen Sie, wenn Sie verreisen und wann fehlt Ihnen Saudi-Arabien?

Wenn ich verreise, vermisse ich die deutsche Landschaft und die Höflichkeit der Deutschen. Saudi-
Arabien selbst fehlt mir jeden Tag. Besonders im Heiligen Fastenmonat Ramadan.