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Queen Elizabeth II. kommt nach Berlin

Queen Elizabeth II. besucht im Juni 2015 Berlin – bei jungen Briten ist die deutsche Hauptstadt längst hip.

09.02.2015
© dpa/Ole Spata - Anglo-German Relations

„Der Besuch wird ein unvergessliches Ereignis sein, das die ganze Breite und Tiefe der heutigen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland umfasst“, betont der britische Botschafter in Deutschland, Sir Simon McDonald, und erinnert daran, dass der erste Besuch der Queen genau 50 Jahre zurückliege. Überhaupt gibt es reichlich historische Momente. Nach der 300-Jahr-Feier der Personalunion zwischen dem Königreich und dem Haus Hannover 2014, steht 2015 der 175. Jahrestag der Hochzeit des deutschen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha mit Königin Victoria an. Diese Monarchin war die Ururgroßmutter der jetzigen Queen.

Die Jahrestage des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnern an schwierige Zeiten zwischen Deutschland und Großbritannien. Gerade mit Berlin besteht hier ein wichtiges historisches Band. Der britische Ehrenfriedhof erinnert daran, wie viele Briten im Zweiten Weltkrieg in und um Berlin ihr Leben ließen. Wer nach Spuren der britischen Besatzung im Nachkriegs-Berlin sucht, findet im Alliiertenmuseum Erinnerungsstücke. „Die Briten haben bei der Luftbrücke eine größere Rolle gespielt, als wir heute in Erinnerung haben“, sagt der dortige Historiker, Bernd Kostka. Sie seien während der sowjetischen Blockade die eigentlichen Ideengeber für die Versorgung der West-Berliner Bürger aus der Luft gewesen. Ganze Stadtteile im Westen Berlins waren in der Nachkriegszeit von den britischen Soldaten geprägt, die in Kasernen in Wilmersdorf, in Gatow und in Spandau lebten. Die typischen leuchtend roten Telefonzellen und Briefkästen gehörten dort bis zum Abzug der Besatzungstruppen 1994 zum Straßenbild. Heute stehen zwei Exemplare im Museum.

Clubbing in der deutschen Kapitale

Weniger museal sind die Beziehungen beider Länder heute. „Berlin ist total hip“, heißt es in der britischen Botschaft über die heutige Anziehungskraft auf die Briten: „Deshalb sind sie auch die größte Touristengruppe.“ 2014 kamen mehr als 450.000 britische Gäste allein nach Berlin. Gerade junge Leute reisen gerne in Cliquen am Freitagsabend an und widmen sich zwei Tage dem „Clubbing“. Montag früh geht es dann per Flugzeug zurück auf die Insel. Und rund 10.000 britische Staatsbürger leben dauerhaft in der deutschen Hauptstadt. Das Image der Deutschen hat sich auch an der Themse spätestens seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 deutlich verändert. Zuletzt hatte das British Museum den Deutschen 25 Jahre nach dem Mauerfall eine beeindruckende Ausstellung gewidment. Das Interesse zeigt, hier ist eine Beziehung in Bewegung.   

175. Jahrestag der Hochzeit von Konigin Victoria mit dem deutschen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha am 10. Februar 2015

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