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Schritt für Schritt zur Wende

Ein Rückblick auf entscheidende Stationen der friedlichen Revolution.

14.07.2014
picture-alliance/ZB - Fall of the Wall
picture-alliance/ZB - Fall of the Wall © picture-alliance/ZB - Fall of the Wall

Die erste Montagsdemonstration
„Stasi raus“ und „Reisefreiheit statt Massenflucht“ stand auf den Transparenten der rund 1.000 DDR-Bürger, die am 4. September 1989 vor der Nikolaikirche in Leipzig zusammenkamen. Die Reformen des sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow und die Demokratiebewegungen in Ungarn und Polen hatten eine Atmosphäre geschaffen, in der auch viele Menschen in der DDR begannen, offen ihre Unzufriedenheit mit dem Staat zu bekunden. Das Treffen in Leipzig wurde zum Ritual. Am 16. Oktober 1989 zogen bereits 120.000 Demonstranten durch die Straßen und riefen: „Wir sind das Volk!“

Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze
„Der erste Stein aus der Berliner Mauer ist in Ungarn herausgebrochen worden.“ Mit diesen Worten beschrieb der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl die Bedeutung dessen, was in der Nacht zum 11. September 1989 geschah: Ungarn öffnete seine Grenze zu Österreich. Mehr als 50.000 DDR-Flüchtlinge reisten in den folgenden Wochen aus. Bereits im Frühjahr 1989 waren Teile der Grenze abgebaut worden. Im Juni hatten die Außenminister von Ungarn und Österreich, Gyula Horn und Alois Mock, symbolisch den Zaun durchschnitten.

Prager Botschaft

Vom Balkon der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag sprach der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher jenen berühmten Satz, dessen Ende im Jubel von rund 4.000 wartenden DDR-Flüchtlingen unterging: „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...“ Mitunter wochenlang hatten die Menschen bis zu jenem Abend des 30. September 1989 auf dem Gelände der Botschaft ausgeharrt und auf ihre Ausreise gedrungen. Genscher hatte derweil am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York die Unterstützung seines sowjetischen Amtskollegen Eduard Schewardnadse in der Frage des Umgangs mit den Flüchtlingen gewonnen. Die DDR-Führung willigte schließlich ein, sie in Sonderzügen über Dresden in den Westen ausreisen zu lassen.

Kundgebung am Alexanderplatz

Am 4. November 1989 erlebte die DDR die größte Demonstration ihrer Geschichte. Hunderttausende Menschen versammelten sich auf dem Berliner Alexanderplatz, um politische Veränderungen einzufordern. Oppositionelle hatten zu der Demo aufgerufen. Die SED versuchte zwar, die Veranstaltung an sich zu reißen, doch ihren Rednern schlug lautstarke Ablehnung entgegen. Zustimmung gab es dagegen für die Worte von Künstlern wie dem Schauspieler Ulrich Mühe oder der Schriftstellerin Christa Wolf. Fünf Tage später fiel die Mauer.

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