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Humanitäre Hilfe in Sudan

24,7 Millionen Menschen in Sudan benötigen nach UN-Angaben humanitäre Hilfe. Katharina Lahr vom Norwegian Refugee Council erläutert, wie Deutschland hilft.

Mats Fröhlich , 08.08.2023
Millionen Menschen sind in Sudan in Not.
Millionen Menschen sind in Sudan in Not. © NRC

Seit April 2023 tobt in Sudan ein fürchterlicher Krieg und verschärft die humanitäre Krise des Landes. Katharina Lahr koordiniert seit drei Jahren als Global Project Manager Germany des Norwegian Refugee Council (NRC) ein afrikaweites, vom Auswärtigen Amt finanziertes Regionalprojekt zur humanitären Hilfe. Sie hat uns die aktuelle Situation geschildert und gibt einen Einblick, wie Deutschland hilft.

Katharina Lahr vom Norwegian Refugee Council
Katharina Lahr vom Norwegian Refugee Council © NRC

Frau Lahr, wie ist die aktuelle Lage in Sudan?

Die Situation ist katastrophal. Fast vier Millionen Menschen wurden über Sudan und seine Grenzen hinweg vertrieben, Millionen Menschen sind mit einem kritischen Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Grundversorgungsgütern wie Treibstoff konfrontiert. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung ist schwierig, vor allem in den vom Konflikt betroffenen Gebieten wie Khartum und Darfur. Vor allem brauchen die Menschen Schutz vor dieser sinnlosen Gewalt. Aus politischer Sicht bedarf es eines erheblichen Maßes an Aufmerksamkeit, das sich in einer angemessenen Finanzierung der humanitären Hilfe und in humanitärer Diplomatie ausdrückt. 

Wie hilft Deutschland dabei, die Situation zu entschärfen? 

Deutschland unterstützt den NRC über das Auswärtige Amt bereits seit 2021 mit humanitären Mitteln. Bei der jüngsten Geberkonferenz hat Deutschland weitere 200 Millionen Euro für Sudan zugesagt. Während unser Schwerpunkt vor dem Konflikt auf der Unterstützung von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylbewerbern durch Information, Beratung und Rechtsbeistand bei der Beschaffung von Dokumenten lag, hat sich unser Ansatz seit dem Ausbruch des Krieges am 15. April 2023 erheblich verändert. 

Der NRC hilft unter anderem mit Notunterkünften.
Der NRC hilft unter anderem mit Notunterkünften. © NRC

Was bedeutet das für Ihre Arbeit? 

Unsere Büros in Khartum und Darfur mussten aufgrund der instabilen Sicherheitslage vorübergehend schließen, wir sind derzeit daher hauptsächlich in den Bundesstaaten Weißer Nil, Gedaref, Südkordofan und Al Jazira tätig, die eine überwältigende Anzahl von innerhalb Sudans geflohenen Menschen aufgenommen haben. Wir helfen den Vertriebenen mit Notunterkünften und Nahrungsmitteln sowie dem Zugang zu Bargeld, Wasser, sanitären Einrichtungen, medizinischer Versorgung, Grundbildung und psychosozialer Unterstützung.

Wie Deutschland hilft – hier erhalten Sie weitere Informationen.