Zum Hauptinhalt springen

Unterstützung für Senioren in der Ukraine

Die deutsche Organisation HelpAge versorgt seit 2014 ältere Menschen in der Ukraine, denn in außergewöhnlichen Notlagen benötigen sie besondere Hilfe.

Mats Fröhlich, 09.08.2023
HelpAge leistet in der Ukraine inklusive Nothilfe.
HelpAge leistet in der Ukraine inklusive Nothilfe. © Stefan Trappe HAI

Ältere Menschen in Notlagen unterstützen – dafür engagiert sich HelpAge, eine deutsche Organisation, die unter anderem in der Ukraine tätig ist. „Wir leisten über unsere Partnerorganisationen bereits seit 2014 humanitäre Hilfe in der Ukraine. Durch den Krieg ist unsere Arbeit wichtiger denn je geworden“, sagt Sonja Birnbaum, Geschäftsführerin der 2005 gegründeten Organisation mit Sitz im norddeutschen Osnabrück. Viele ältere Menschen könnten oder wollten nicht fliehen. „Sie bleiben zurück und werden vergessen.“ 

Einsatz für die Rechte Älterer 

Der deutsche Verein ist Teil des internationalen Netzwerks von HelpAge, das sich mit mehr als 170 Partnern in etwa 90 Ländern der Welt für die Rechte älterer Menschen einsetzt. Nach Angaben von HelpAge leben etwa 8,9 Millionen Menschen über 60 Jahre in der Ukraine – ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Eine Umfrage von HelpAge ergab zudem, dass 44 Prozent der über 70-Jährigen alleine in einem Haushalt leben. 

Senioren benötigen in Konflikten besondere Hilfe.
Senioren benötigen in Konflikten besondere Hilfe. © Alberto Lores-HAI

„Safe Spaces“ für Senioren 

Seit Februar 2022 stellt HelpAge häusliche Pflegedienste für ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen bereit, hält Gehstöcke, Rollstühle und Brillen vor, leistet Cash-Transfers für individuelle Bedarfe, etwa für Medikamente. „Das ist wirklich wichtig. Die Menschen wissen selbst am besten, was sie brauchen“, sagt Birnbaum. Es werden Lebensmittelpakete, Hygiene-Kits und Hilfsgüter für die Überwinterung verteilt und sogenannte „Safe Spaces“ für ältere Menschen eingerichtet, in denen sie Schutz vor Gewalt finden und psychologische Beratungen in Anspruch nehmen können.  

Viele Helfende engagieren sich ehrenamtlich.
Viele Helfende engagieren sich ehrenamtlich. © Jonathan Moore HAI

Finanziert wird das Projekt, das zunächst bis 2024 läuft, vom Auswärtigen Amt. „Das Außenministerium hat nach Beginn des Krieges die Problematik schnell gesehen, uns gezielt angesprochen und uns auch bei der Umsetzung stark unterstützt“, sagt Birnbaum. Geholfen werde etwa in Dnipro, im Donbass oder in Charkiw, „dort, wo Betroffene sind“, so Birnbaum. HelpAge Deutschland agiert im Land nicht mit eigenem Personal, sondern implementiert Projekte zusammen mit lokalen Partnerorganisationen, die von älteren Freiwilligen unterstützt werden. So wie von dem 66 Jahre alten Viktor. Er hilft ehrenamtlich in einer Unterkunft für Binnengeflüchtete und sagt: „Freiwillig zu helfen ist für mich wie atmen. Ich bin der Erste, der morgens in die Notunterkunft kommt, und der Letzte, der abends geht. Ich bin hier, um zu arbeiten.“ 

Wie Deutschland hilft – hier erhalten Sie weitere Informationen.