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Rettung der Artenvielfalt

Die COP15 hat eine große Aufgabe: Sie muss die Biodiversität bewahren. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur UN-Konferenz.

05.12.2022
Schmetterlinge umflattern eine Schildkröte im peruanischen Tropenwald.
Schmetterlinge umflattern eine Schildkröte im peruanischen Tropenwald. © picture alliance / Bildagentur-online/Fischer

Am 7. Dezember 2022 startete die 15. UN-Biodiversitätskonferenz COP15 (Conference of the Parties) in Montreal in Kanada. Dort treffen sich die 196 Mitgliedsstaaten der UN Convention on Biological Diversity (CBD). Enden soll die Konferenz am 19. Dezember.

Eindrücke von den Vorbereitungen der COP15
Eindrücke von den Vorbereitungen der COP15 © picture alliance / empics

Warum ist Artenvielfalt wichtig?

Nahrungsmittel, Baumaterialien, Energie, Arzneien – alles stammt aus der Natur und ist damit überlebenswichtig für die Menschheit. Die Wissenschaft nennt dies Ökosystemdienstleistungen. Dazu zählen sowohl direkt der Natur entnommene Dinge wie zum Beispiel Produkte aus den genannten Bereichen, aber auch Vorgänge wie die Bestäubung von Pflanzen oder die Speicherung von Kohlendioxid oder die Produktion von Sauerstoff.

Warum ist die Konferenz wichtig?

Der Verlust von Biodiversität ist extrem. Laut UN sind derzeit eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Damit übersteigt die Aussterberate den erwartet natürlichen Verlust von Arten um das 100fache. Dies bedroht die Lebensgrundlage der Menschheit massiv. Bei einigen Arten sind die Folgen des Verlustes auch für Laien offensichtlich, etwa dass ohne Bienen viele Pflanzen nicht mehr bestäubt werden und keine Früchte bilden. Jede Art spielt in ihrem Ökosystem eine Rolle. Insofern hat sich die COP15 die Aufgabe gestellt, dem Artensterben Einhalt zu gebieten.

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Wie wichtig sind Tropenwälder und Naturschutzgebiete?

Tropenwälder sind Schatzkammern der Artenvielfalt, etwa drei Viertel aller Arten leben dort. Sie sind aber auch extrem gefährdet, das gilt zum Beispiel für fast die Hälfte aller Pflanzenarten dort. Größter Gefährder des Waldes ist die Landwirtschaft. Deswegen sind Naturschutzgebiete so wichtig. Sie unterliegen einer geregelten Nutzung, schützen die Natur und geben ihr Gelegenheit, sich zu erholen. Das gilt für Naturschutzgebiete weltweit, nicht nur in den Tropen.

Welche Hoffnungen sind mit der COP15 CBD verbunden?

Ähnlich wie die UN-Klimakonferenz 2015 in Paris soll die COP15 eine Trendwende einleiten. Angestrebt ist die Verabschiedung von vier langfristigen Zielen bis 2050 und 20 kurzfristigen bis 2030. Das vielleicht wichtigste Ziel nennt sich „30x30“ – bis 2030 sollen 30 Prozent der Erde unter Schutz gestellt werden. Sollten sich die Vertragssaaten auf dieses Ziel einigen können, muss auch die Finanzierung geklärt werden.

Welche Position vertritt Deutschland?

Deutschland unterstützt das „30x30“-Ziel – Bundeskanzler Olaf Scholz hat im September 2022 vor der UN-Vollversammlung in New York angekündigt, dass Deutschland dafür von 2025 an jedes Jahr 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen werde. Das ist doppelt so viel wie bisher.

Deutschland ist ohnehin beim Thema Biodiversität stark engagiert, auch international. Wichtigstes Beispiel dafür ist wohl der auf deutsche Initiative gegründete „Legacy Landscapes Fund“ (LLF) , der weltweit die Finanzierung von Schutzgebieten unterstützt. 2020 von der deutschen KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung gegründet, ist er ein konkreter Beitrag Deutschlands zur COP15. Die Aufgabe des LLF: Möglichst viele Arten in den biodiversitätsreichen, aber einkommensarmen Regionen der Welt zu bewahren. Deshalb lautet sein Ziel: Mindestens 30 Schutzgebiete weltweit langfristig zu unterstützen, und zwar mit jeweils einer Million Dollar pro Jahr.

Du interessierst dich für die Cop15 CBD? Ausführliche Informationen findest du hier.

© www.deutschland.de