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Grüner Strom und sein Preis

Deutschland hat ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien. Wir stellen in unserer Serie Projekte vor, die die Energiewende befördern. deutschland.de-Serie „Energiewende“, Teil 8

26.08.2013
picture-alliance/dpa - European Energy Exchange
© picture-alliance/dpa - European Energy Exchange

Ökostrom boomt in Deutschland. Allein die Solarenergie hat im Sommer 2013 an sonnigen Tagen zeitweise bis zu 30 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs abgedeckt. Der Aufschwung ist eine Folge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Seit seiner Einführung im Jahr 2000 ist der gesamte Anteil des grünen Stroms in der Jahresbilanz von 6,6 Prozent – damals größtenteils Wasserkraft – inzwischen auf rund 25 Prozent angestiegen. Das EEG, das die vorrangige Einspeisung der Elektrizität aus Wind, Sonne und Biomasse ins Netz vorschreibt, ist weltweit das erfolgreichste Modell zur Markteinführung von umweltfreundlichem Strom. Es wurde von mehr als 60 Ländern übernommen.

In Deutschland ist indes eine Debatte darüber entstanden, ob das EEG in seiner jetzigen Form noch zeitgemäß ist. Denn das Gesetz regelt auch, wie die höheren Kosten der erneuerbaren Energien auf die Verbraucher umgelegt werden. Da mit einem höheren Anteil der erneuerbaren Energien auch die EEG-Umlage steigt, werden Haushalte mehr belastet. Auf der anderen Seite müsste der Verbraucher-Strompreis kaum steigen, da der üppig fließende Wind- und Solarstrom die Großhandelspreise für Elektrizität durch das hohe Angebot immer weiter sinken lässt. Seit einigen Jahren wird Strom an der Leipziger Strombörse – ähnlich wie Aktien an einer Wertpapierbörse - gehandelt. Dadurch soll ein marktgerechter Preis entstehen. Der Verbraucher profitiert davon allerdings nur, wenn der Energieversorger den Preisvorteil weitergibt. Das ist bisher nur zum Teil der Fall. Energieexperten fordern daher die Kunden auf, zu entsprechenden Anbietern oder Tarifen zu wechseln.

Die Leipziger Strombörse hat unterdessen den Handel mit „Herkunftsnachweisen“ für Ökostrom gestartet. Die Stromkäufer können damit nachweisen, dass sie wirklich grüne Elektrizität anbieten.

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