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Für eine Welt ohne Müll

Drei Beispiele aus Deutschland für Produkte, die keinen Müll hinterlassen.

20.04.2015
© dpa/blickwinkel/R.Koenig - Cradle to Cradle

Cradle to Cradle (von der Wiege zur Wiege) bedeutet mehr als Recycling. Das von dem deutschen Chemiker Michael Braungart entwickelte Konzept sieht vor, dass Produkte immer wieder in Kreisläufe zurückgeführt werden können. Drei Beispiele aus Deutschland:

Woodcube – Haus aus Massivholz

Acht Wohnungen passen in den hölzernen Würfel, den ein Team aus Architekten und Ingenieuren des „deepGreen“-Netzwerks für die internationale Bauausstellung in Hamburg errichtete. Das fünfgeschossige Wohnhaus im Stadtteil Wilhelmsburg besteht nahezu komplett aus Holz. Weil auf Chemikalien verzichtet wurde, ist das Gebäude komplett biologisch recycelbar und frei von Schadstoffen. Damit fördert es auch die Gesundheit der Hausbewohner. Günstig fällt zudem die Klimabilanz aus: Allein beim Bau wurden im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden 8500 Tonnen Kohlendioxid gespart.

http://deepgreen-development.com/

Gerbstoff aus Olivenblättern

Olivenblätter gelten als Abfallprodukt, das bei der Olivenernte in Südeuropa anfällt. Das Reutlinger Unternehmen Wet-Green hat ein Verfahren entwickelt, wie sich mit Wirkstoffen aus den Blättern Leder gerben lässt. Die Gerbung ist ein wichtiger Prozess, um Tierleder geschmeidig zu halten. Bislang setzt die Lederbranche auf Mineralgerbung mit Chrom. Das aber birgt Nachteile: Der Chromabbau zerstört Natur, der Verarbeitungsprozess kann Krebs bei den Arbeitern auslösen und ein zu hoher Chromanteil kann schädlich sein für die menschliche Haut. Erste Unternehmen wie BMW nutzen das Ökoleder für die Innenausstattung ihrer Autos. 

www.wet-green.com

Kompostierbare T-Shirts

Alte T-Shirts landen entweder im Müll oder in der Kleidersammlung. So war das bisher. T-Shirts der schwäbischen Bekleidungsfirma Trigema können sich dagegen im Laufe der Zeit auf dem Komposthaufen zu Erde verwandeln. Das T-Shirt der Cradle-to-Cradle-Kollektion besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle, die keine Pestizide und Düngemittelrückstände aufweist. Die Fasern werden mit naturbelassenem Paraffin zu Garn versponnen, die Farben sind kompostierbar und zudem haut- und umweltfreundlich. Die T-Shirts, die etwas teurer als herkömmliche Modelle sind, fördern also nicht nur die Umwelt, sondern sind auch für Allergiker eine Alternative.

www.trigema.de/cms/Cradle-to-Cradle/

Tag der Erde am 22. April 2015 unter dem Motto „Cradle to Cradle“

www.earthday.de

© www.deutschland.de