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Die Wasserversorgung nachhaltig sichern

Was tut die Politik, um die Wasserversorgung in Zukunft zu sichern? Wir haben bei der Ministerin Steffi Lemke nachgefragt. 

Kim Berg , 15.03.2023
Seit 2021 leitet Steffi Lemke das BMUV.
Seit 2021 leitet Steffi Lemke das BMUV. © picture alliance / photothek

Steffi Lemke ist Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Im Interview erklärt sie, wieso vor allem Städte Probleme mit der Wasserversorgung haben und wie ein modernes Regenwassermanagement in dicht besiedelten Gebieten aussehen kann. 

Frau Ministerin Lemke, wieso haben Städte Probleme bei der Wasserversorgung?
Je größer die Stadt, desto komplexer ist auch die Wasserversorgung – und desto größer vielfach die Abhängigkeit von einer Versorgung aus dem Umland. Wenn auch im Umland der Wasserbedarf steigt, zum Beispiel durch die Landwirtschaft aufgrund von Dürren, kann es verstärkt zu Nutzungskonflikten kommen.  

Probleme in der Wasserversorgung gibt es auch dann, wenn neue Wohn- und Gewerbegebiete ohne frühzeitige Berücksichtigung der damit entstehenden Wasserbedarfe und der Möglichkeiten zu deren Deckung umgesetzt werden. Dass kann beispielweise passieren, wenn die Versorgungsinfrastruktur den Anforderungen nicht mehr entspricht, zum Beispiel die Vorratsbehälter zu klein dimensioniert sind, oder die Entnahmestellen nicht mehr genug Wasser zur Verfügung haben. 

Wie kann die Wasserversorgung in Städten verbessert werden?
Ich halte sogenannte Schwammstädte für eine hervorragende Idee. Sie basieren auf einer Strategie für eine wassersensible und klimaresiliente Stadtentwicklung. Wasser gezielt über verschiedene Instrumente, etwa Wasserspeicher oder multifunktionale Flächen, in den Städten zu halten, ist sinnvoll und wird künftig angesichts der Folgen der Klimakrise immer wichtiger. Es geht zum Beispiel um die Bewässerung von Grünflächen. Schwammstädte können sogar nutzbare Wasserreserven für Trockenperioden bereitstellen, und sie können Extremereignisse wie Starkregen oder langanhaltende Dürre besser abpuffern. Sie sind darüber hinaus auch gut fürs Stadtklima und den Erhalt der Biodiversität. 

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Wie sehen Sie die Umsetzung des Konzepts in der Praxis und welche Herausforderungen müssen noch bewältigt werden?
In der Praxis gibt es leider noch Defizite bei der Umsetzung. Das Konzept der Schwammstadt erfordert meist ein komplett anderes Denken und einen Austausch zwischen unterschiedlichen Disziplinen wie Straßenbau, Stadtentwässerung, Stadtgrün, Bauwesen und Architektur. Das waren wir bisher nicht gewohnt. Ein intensiver Austausch, insbesondere mit dem Städtebau ist die Voraussetzung dafür, dass wir diese neuen Konzepte im Sinne aller gut umsetzen können. 

© www.deutschland.de 

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