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Städte in der Hitze kühlen

Die Sommer werden heißer, der Klimawandel stellt die Stadtplaner vor neue Herausforderungen. Wir zeigen, was Deutschland von anderen Ländern lernen kann.

Kim Berg, 07.08.2020
Bosco Verticale in Mailand – gleichzeitig Häuser und Wald.
Bosco Verticale in Mailand – gleichzeitig Häuser und Wald. © picture alliance / Peter Schickert

Die Klimaerwärmung verschont die Städte nicht, im Gegenteil: Asphalt und Beton sind hervorragende Wärmespeicher. Über den Tag nehmen sie die Hitze auf und geben sie in der Nacht ab. Das ist vor allem in Städten ein wachsendes Problem, schließlich hat sich in Deutschland die Zahl der Hitzewellen seit 1980 verdoppelt. Deshalb testen Wissenschaftler und Stadtplaner, wie sie auch im Sommer für kühlere Städte sorgen können. Wir schauen, was Deutschland von anderen Ländern lernen kann.

Mit Pflanzen Städte kühlen

Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern sorgen durch die Verdunstung von Wasser auch für Abkühlung. Das Gleiche gilt für andere Pflanzen. Deshalb setzen viele Städte im Kampf gegen die Sommerhitze auf Begrünung.

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Ein europäisches Vorzeigeprojekt sind die 80 und 100 Meter hohen Türme „Bosco Verticale“ in Mailand. Etwa 900 Bäume und mehr als 2.000 weitere Pflanzen schmücken die Terrassen, Balkone und Fassade der beiden Hochhäuser.

Helle Farben gegen Wärmespeicherung

Eine andere Strategie zur Abkühlung sind „cool roofs“, also kühle Dächer. Seit 2014 gehören die Dächer aus hellen Materialien in Kalifornien zur Klimastrategie. In Los Angeles wurden 2019 sogar ganze Straßen weiß gestrichen. Die hellen Oberflächen reflektieren das Sonnenlicht, anstatt es zu absorbieren. So bleiben sie kühler. In Europa werden im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten die Häuser in hellen Farben gestrichen.

Die Gebäude auf der griechischen Insel Santorin sind überwiegend weiß gestrichen.
Die Gebäude auf der griechischen Insel Santorin sind überwiegend weiß gestrichen © millaf - stock.adobe.com

Ingenieurin Amandine Crambes von der französischen Umwelt- und Energiebehörde Ademe erklärt, dass bei Temperaturen von etwa 26 Grad Celsius „ein dunkles Dach bis zu 80 Grad Celsius heiß werden“ kann. „Das gleiche Dach in heller Farbe kommt auf 45 Grad, ein begrüntes Dach nur auf 29 Grad.“

Photovoltaik für mehr grüne Energie

Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern sorgen ebenso für Kühlung – und produzieren grünen Strom. Frankreich ist auf diesem Gebiet in Europa ein Vorreiter. Seit 2015 müssen alle gewerblichen Neubauten ihre Dächer teilweise entweder mit Pflanzen oder Solarmodulen bedecken.

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