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Gute Ideen gegen Wassermangel

In vielen Weltregionen ist Wasser knapp, der Klimawandel wird dies noch verstärken. Diese innovativen Konzepte helfen beim Wassersparen. 

Katja Hanke, 11.03.2020
Schon heute kämpfen viele Regionen mit dem Wassermangel.
Schon heute kämpfen viele Regionen mit dem Wassermangel. © picture alliance / Photoshot

Urbane Landwirtschaft mit geschlossenem Wasserkreislauf

Lebensmittel in Städten zu produzieren, ist ein zukunftsweisender Trend in der Landwirtschaft. Ein Ansatz mit besonders niedrigem Wasserverbrauch ist Aquaponik. Die in Deutschland entwickelte Methode verbindet Fischzucht und Gemüseanbau. Die Idee dahinter: Das Wasser der Fischzucht wird für die Pflanzen wiederverwendet, deren Wurzeln direkt im Wasser hängen. Da das Wasser durch die Ausscheidungen der Fische viel Ammoniak enthält, ist ein Zwischenschritt nötig: Bakterien wandeln das Ammoniak in Nitrat um, das die Pflanzen über ihre Wurzeln als Nährstoff aufnehmen. Das nitratfreie Wasser fließt zurück zu den Fischen. Durch den geschlossenen Wasserkreislauf ist diese Methode für Regionen mit Wasserknappheit besonders interessant.

Mit Sensoren Wasser in der Landwirtschaft einsparen

Sehr viel Wasser, das die Landwirtschaft verwendet, versickert ungenutzt in der Erde oder verdunstet. Deshalb hat die deutsche Firma ZIM Plant Technology Sensoren entwickelt, die an den Blättern angebracht werden und genau bestimmen, wie viel Wasser die Pflanzen brauchen. Ähnlich wie ein Blutdruckmessgerät beim Menschen messen die Sensoren den Zellinnendruck der Blätter und übermitteln die Daten an einen Server. Je nachdem wie hoch der Druck in den Zellen ist, sind die Pflanzen gut oder schlecht mit Wasser versorgt. So können sie optimal bewässert werden.

Nicht jede Pflanze braucht ihren eigenen Sensor. Für ein 20 Hektar großes Feld benötigen Landwirte gerade einmal sechs Sensoren.
Für ein 20 Hektar großes Feld benötigen Landwirte gerade einmal sechs Sensoren. © picture alliance / ZB

Wasser aus der Luft gewinnen

Die Weltbevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen, ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft – vor allem in Megacities oder besonders trockenen Regionen. Doch auch dort ist Wasser vorhanden: als Feuchtigkeit gebunden in der Luft. Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik entwickelte ein Verfahren, das Wasser aus der Luft löst. Dabei nimmt eine hoch konzentrierte Salzlösung die Luftfeuchtigkeit auf. Aus der so entstandenen niedriger konzentrierten Salzlösung wird mithilfe eines Vakuumverdampfers das Wasser vom Salz getrennt. Die Anlage wird über Photovoltaik oder Wind betrieben und ist somit energieautark und CO2-neutral. Momentan wird eine Demonstrationsanlage an verschiedenen Standorten erprobt und die Technologie optimiert.

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