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Der Kaufmann und Kunstentdecker Fred Jahn

Der Münchner Galerist Fred Jahn wird mit dem Art Cologne-Preis 2013 geehrt.

17.04.2013
© Messe Köln

Ein guter Marktschreier wäre Fred Jahn wahrscheinlich nie geworden. In Branchenkreisen gilt der Münchner Galerist als zurückhaltend und diskret: das Gegenteil eines Paradiesvogels und Szenegängers. Ein außerordentlich begabter Kaufmann ist Jahn dennoch, wenn es um zeitgenössische Kunst geht. Das beweist auch seine Auszeichnung mit dem Art Cologne-Preis für Kunstvermittlung 2013. Seit seiner Galeriengründung im Jahr 1978 hat sich Jahn (Jahrgang 1944) auf Zeichnungen und Arbeiten auf Papier spezialisiert. Das druckgraphische Werk von Künstlern wie Gerhard Richter, Georg Baselitz und Hermann Nitsch verlegte er dabei in großem Umfang.

Bei seinen Lehrmeistern, etwa dem legendären Münchner Galeristen Heiner Friedrich, hatte Jahn sein untrügliches Gespür für brillante Werke entwickelt. Gepaart mit dem Geschäftssinn des gelernten Großhandelskaufmanns eine kaum zu schlagende Kombination auf dem Kunstmarkt. Der meist klassisch gekleidete Grandseigneur der Kunstwelt interessiert sich dabei nicht für Moden und Trends. Neben den ganz großen Namen der Szene förderte er auch Künstler wie Rudi Tröger oder Blinky Palermo.

Sensibel und eingehend beschäftigt sich Jahn mit seinen Künstlern: Über viele Ausstellungen, die er organisiert hat, brachte der wissenschaftlich ambitionierte Verleger Kataloge heraus - von Isa Genzken über Arnulf Rainer bis zu Bob Wilson. Auch zur Beratung großer privater Sammlungen, zur Zusammenarbeit mit Museen und der Betreuung von Künstlernachlässen wird Jahn immer wieder herangezogen. Neben der bildenden Kunst widmet sich Jahn auch der japanischen Keramik und afrikanischen Skulpturen. So gipfelt denn die gemeinsame Presseerklärung vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler und der Kölnmesse anlässlich der Preisverleihung auch in einem frenetischen Lob: In Jahn „verbinden sich profundes kulturhistorisches Wissen und Kennerschaft mit den wirtschaftlichen Ambitionen eines Kunsthändlers auf höchstem Niveau.“

www.artcologne.de

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