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Startups aus der Wissenschaft – Experten berichten

Ausgründungen aus deutschen Universitäten basieren oft auf bahnbrechenden Forschungen: Zwei Gründer sprechen über ihrer Karriere.  

Clara KrugClara Krug , 26.06.2024
    Innovative Spinoffs: Unis sind Keimzellen für neue Firmen.
Innovative Spinoffs: Unis sind Keimzellen für neue Firmen. © picture alliance / AnnaStills

Was zeichnet Ausgründungen deutscher Hochschulen aus? Professor Emrah Düzel von der Uni Magdeburg und Antong Yin von der TU Berlin erzählen von ihren Gründer-Erfahrungen 

    Emrah Düzel, Mitgründer von Neotiv und Direktor des Instituts für Kognitive Neurologie und Demenzforschung an der Uni Magdeburg
Emrah Düzel, Mitgründer von Neotiv und Direktor des Instituts für Kognitive Neurologie und Demenzforschung an der Uni Magdeburg © DZNE

Prof. Dr. Emrah Düzel, Mitgründer von Neotiv und Direktor des Instituts für Kognitive Neurologie und Demenzforschung an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg 

„Weltweit sind mehr als 55 Millionen Menschen von Alzheimer betroffen. Mit unserem Digital Health Startup Neotiv möchten wir die Früherkennung dieser Erkrankung des Gehirns verbessern. Im Fokus stehen die von uns entwickelten kognitiven digitalen Tests. Sie ermöglichen eine frühzeitige medizinische Einordnung und Nachverfolgung von Gedächtnisproblemen im Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung. Eine frühe Diagnose ist besonders wichtig, aber gleichzeitig ein großer Engpass in der Patientenversorgung. Genau diese Schwachstelle hat uns 2017 dazu motiviert, unser Startup aus der Uni Magdeburg heraus zu gründen. Wir wurden von vielen Kolleginnen und Kollegen hier an der Hochschule dazu ermutigt und auch das Transfer- und Gründungszentrum an der Uni Magdeburg unterstützte uns sehr. Finanziell wurden wir recht früh vom Land Sachsen-Anhalt gefördert und arbeiten schon seit längerem mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen zusammen. Natürlich ist es eine große Zusatzbelastung, neben dem Arbeitsalltag ein Unternehmen aufzubauen. Aber es gibt nichts, was mich so sehr motiviert wie zu sehen, dass auf diesem Weg großartige Forschungsergebnisse den betroffenen Patientinnen und Patienten zugutekommen und ihre Versorgung deutlich verbessern.“ 

    Die drei Gründer von Acemate
Die drei Gründer von Acemate © acemate

Antong Yin, Mitgründer von acemate.ai 

„Wir haben alle drei an der Technischen Universität (TU) Berlin studiert und im Rahmen eines Kurses eine mobile Lernapp entwickelt. Dabei wurde uns schnell klar, dass KI das Lernverhalten nachhaltig verändern wird. Eigentlich hatten wir andere Pläne für unseren Berufseinstieg, doch die Aussicht auf eine Ausgründung eröffnete uns eine einmalige Möglichkeit, die wir nicht verpassen wollten. Aus diesem Projekt entstand acemate.ai – eine Lernplattform, die interaktive Lerninhalte wie Prüfungen und Wissensgraphen basierend auf hochgeladenen Dokumenten generiert. Unsere Lösung richtet sich sowohl an Studierende und Lehrende als auch an Unternehmen, die nach Lösungen für die betriebliche Weiterbildung suchen. Der größte Vorteil einer Ausgründung für uns ist die Nähe zur Universität und damit zu unserer Zielgruppe. Unser Büro befindet sich direkt an der TU Berlin, wodurch wir in ständigem Austausch mit Studierenden und Lehrenden stehen und tiefere Einblicke in die Probleme und Bedürfnisse unserer Nutzer gewinnen können. Dank der aktiven Förderung durch das Centre for Entrepreneurship der TU Berlin haben wir zudem die Möglichkeit, acemate.ai auf verschiedenen Veranstaltungen und Jobmessen zu präsentieren und unsere Präsenz im Ökosystem zu stärken.“