Ein Gewinn für alle
Der DAAD fördert mit der Initiative „Deutschland Alumni China“ (DACH) die Vernetzung chinesischer Studierender, Wissenschaftler und Alumni in Deutschland.

Ende 2010 trafen sich auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) 80 chinesische Studentenvertreter, Wissenschaftler und in Deutschland lebende Alumni in Bonn, um über eine stärkere Vernetzung zu beraten. Seit Jahren bilden die Chinesen die größte nationale Gruppe unter den ausländischen Studierenden in Deutschland. 23000 Menschen zählt die Community derzeit. Jetzt sollen mit dem Programm „Deutschland Alumni China“ (DACH) Studierende und in Deutschland arbeitende Wissenschaftler schon vor ihrer Rückkehr nach China in das Netzwerk integriert werden. Dies soll die Beziehungen zwischen beiden Ländern dauerhaft stärken.
„Gast-Studenten hilft es sehr, wenn Ehemalige ihre Erfolgsgeschichten erzählen – mit allen Anpassungsschwierigkeiten und deren Überwindung“, sagt Xiao Zhao, beim DAAD zuständig für China. Seit 2010 organisiert er Treffen von Neulingen und Absolventen in Köln, Stuttgart und anderen Universitätsstädten. Nun managt er das neue DACH-Programm. „Wir hoffen, dass Studierende und Wissenschaftler schon während ihres Deutschland-Aufenthaltes unser Netzwerk kennen lernen und aktive Mitglieder werden.“
Xuewu Gu
ist Lehrstuhlinhaber für Internationale Beziehungen an der Universität Bonn. Nach seinem Erststudium in Wuhan kam er nach Deutschland und machte an der Uni Köln seinen Master in Politikwissenschaft und den Doktor an der Uni Bonn (1990). Seit 2009 ist Gu Direktor des neugeschaffenen Center für Global Studies in Bonn und gleichzeitig Gründungsdirektor des Institute for International Studies an der Tongji.
Bin Hu
arbeitet als Ingenieurin und Teamleiterin bei einem weltweit tätigen Automobilzulieferer in Dortmund. Nach dem Besuch einer Experimental-Mittelschule in der Provinz Jilin hat sie von 2003 bis 2009 Fahrzeugtechnik an der Fachhochschule Köln studiert. Ihre Examensarbeit über Emissionen stützte Hu auf eigene praktische Untersuchungen bei Daimler in Stuttgart.
Yine Zhang
kam nach dem Besuch des Deutsch-Kollegs an der Tongji Universität in Schanghai schon vor gut dreißig Jahren zum Studium der Werkstoffkunde nach Deutschland. Nach dem Ingenieur-Examen arbeitete er in einem Forschungsinstitut und in der Industrie. 2001 machte sich Zhang selbständig und gründete ein Unternehmen zum Import von Hightech aus China und Südostasien nach Europa.
Yufeng Guo
erhielt nach dem Studium der Computerwissenschaften an der Northeastern University in Shenyang, Provinz Liaoning, ein deutsches Elite-Stipendium an der International Graduate School for Dynamic Intelligent Systems der Universität Paderborn. Dort machte er 2005 mit 27 Jahren seinen Doktor. Seither arbeitet Guo in Berlin als Software-Entwickler bei Lufthansa Systems, einem weltweit führenden Dienstleister für IT-Lösungen in der Luftfahrt.
Qianru Zhao
arbeitet bei der Bank of China in Hamburg. 1997 hat sie den Bachelor in „International Banking“ an der Zhongnan Universität in Wuhan gemacht. Dann absolvierte sie an der Universität Oldenburg, zeitweilig als Stipendiatin des DAAD, ein wirtschaftswissenschaftliches Doppelstudium zur Diplom-Ökonomin und Diplom-Kauffrau. Während der Ausbildung vertrat Zhao die ausländischen Nachwuchsakademiker im Studentenparlament der Uni Oldenburg.