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„Ich habe 
meine Idee durchgezogen“

Stefan Hells STED-Mikroskop ermöglicht ungeahnte Perspektiven.

29.12.2014
© dpa/Pförtner - Stefan W. Hell

Er ist hartnäckig geblieben: „Ich habe meine Idee durchgezogen. Aber die Leute wollten es zuerst nicht wahrhaben“, hat Stefan Hell in einem Interview kurz nach Bekanntgabe der Chemie-Nobelpreisträger 2014 erzählt. Hell hat faszinierende Einblicke in den menschlichen Organismus ermöglicht – und dabei vermeintliche Grenzen erfolgreich überwunden. Wie seine beiden US-amerikanischen Ko-Preisträger Eric Betzig und William E. Moerner mit der Einzelmolekül-Mikroskopie hat Stefan Hell mit seinem STED-Mikroskop neue Perspektiven eröffnet.

Lange galt in der Lichtmikroskopie die von dem deutschen ­Physiker Ernst Abbe 1873 begründete Beugungsgrenze: Lichtwellen müssen gebeugt werden, wenn per Mikroskop ein Punkt fokussiert wird. Das ergibt im besten Fall einen „Lichtfleck“ 
von 200 Nanometern (200 Millionstel Millimeter). Diese Grenze überwindet das STED-Mikroskop mit zwei Laserstrahlen: Einer erleuchtet das Beobachtungsobjekt, der andere verdunkelt alles Unscharfe. Mit seiner Erfindung hat Hell, der als Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen forscht, der Medizin ein bedeutendes Hilfsmittel im Kampf gegen Krebs und neurologische Krankheiten geschenkt.

www.mpibpc.mpg.de