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„Lieferkettengesetz ein erster Schritt“

Ökonomin Laura Marie Edinger-Schons von der Uni Mannheim sieht in dem neuen Lieferkettengesetz eine Chance für das Label „Made in Germany“.

14.06.2021
„Lieferkettengesetz ein erster Schritt“
© dpa

Mannheim (dpa/lsw) - Die Mannheimer Wirtschaftsforscherin Laura Marie Edinger-Schons sieht im neuen Lieferkettengesetz einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung von Menschenrechten. Zwar sei das Gesetz in Deutschland weniger konsequent als in anderen Ländern, etwa in Frankreich. Mit der am Freitag im Bundestag beschlossenen Regelung komme man von einer freiwilligen Selbstregulierung der Unternehmen aber immerhin zur gesetzlichen Pflicht. «Es ist ein erster Schritt - und zwar ein wichtiger», sagte die Forscherin.

Aus Sicht von Edinger-Schons bietet es auch Chancen für die Wirtschaft. Unethische Praktiken und daraus resultierende Skandale schadeten nicht nur den verantwortlichen Unternehmen, sondern der ganzen Wirtschaft. Mit einem schärferen Blick auf Menschenrechte, Klimaschutz und Nachhaltigkeit könne das Label «Made in Germany» aber erneut eine positive Wirkung entfalten, argumentiert die Forscherin.

Das Gesetz gilt vom 1. Januar 2023 an, und zwar erst einmal für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern - von 2024 an dann auch für Unternehmen mit mehr als 1000. Laut Statistik gibt es in Deutschland rund 2890 Unternehmen mit 1000 oder mehr Beschäftigten. Kleinere mittelständische Unternehmen sind nicht betroffen.

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