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Inflation unter Null

Gut für die Bürger, ein Problem für die Geldpolitik: Die Verbraucherpreise sinken zum vierten Mal in Folge.

01.12.2020
Inflation unter Null
© dpa

Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland ist im November bereits zum vierten Mal unter die Nullmarke gerutscht. Gedämpft von der Mehrwertsteuersenkung und stark gefallenen Energiepreisen lagen die Verbraucherpreise 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit ist das Leben für Verbraucher im Mittel etwas billiger geworden.

Dämpfend auf die Inflation wirkten sich erneut stark gefallene Energiepreise aus. Mit der Corona-Krise und dem globalen Wirtschaftseinbruch sind die Rohölpreise eingebrochen, was Verbraucher bei billigerem Heizöl und Sprit spüren. So fielen die Energiepreise im November kräftig um 7,7 Prozent zum Vorjahresmonat. Dagegen mussten Verbraucher für Nahrungsmittel etwas mehr bezahlen: Hier stiegen die Preise im Schnitt um 1,4 Prozent. Dienstleistungen verteuerten sich um 1,1 Prozent, hier schlugen sich höhere Mieten maßgeblich nieder.

Sinkende oder gar negative Inflationsraten sind in der Regel ein Alarmsignal für Währungshüter. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum mit seinen 19 Staaten mittelfristig eine jährliche Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken auf breiter Front, könnte dies Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben - im Glauben, dass es womöglich ja bald noch billiger wird. Diese abwartende Haltung kann die Konjunktur ausbremsen.

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