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Plädoyer für eine wehrhafte Demokratie

Bundespräsident Steinmeier appelliert im Gedenken an den 9. November an das Engagement für Demokratie und Menschlichkeit. Bildungsministerin Prien erinnert an die Schrecken der Schoah. 

10.11.2025
Bundespräsident Steinmeier
Bundespräsident Steinmeier © pa/dpa

Berlin/Amsterdam (dpa/d.de) - In seiner Rede zum 9. November schlägt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bogen vom historischen Erbe des Schicksalstages der Deutschen in die Gegenwart. Die aktuelle Lage zeichnete Steinmeier in düsteren Farben. „Nie in der Geschichte unseres wiedervereinten Landes waren Demokratie und Freiheit so angegriffen. Bedroht durch einen russischen Aggressor, der unsere Friedensordnung zertrümmert hat, und gegen den wir uns schützen müssen. Und aktuell bedroht durch rechtsextreme Kräfte, die unsere Demokratie angreifen und an Zustimmung in der Bevölkerung gewinnen.“ 

Zum Glück gebe es viele, die sich für Demokratie und Menschlichkeit einsetzten, in der Kommunalpolitik, in Sportverbänden, Vereinen und Initiativen. „Und denen sage ich: Danke, denn Sie machen uns allen Hoffnung.“ 

In Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938 rief Bildungsministerin Karin Prien bei einer Gedenkveranstaltung der jüdischen Gemeinde in Amsterdam zum Widerstand gegen Judenfeindlichkeit auf. Dieser Tag bleibe eine ständige Mahnung, die Erinnerung wachzuhalten. Prien sprach auch über ihre eigenen jüdischen Wurzeln, sie kam in Amsterdam zur Welt und studierte dort. 

Der 9. November ist in der deutschen Geschichte mit vielen zentralen Ereignissen verbunden, allen voran der Reichspogromnacht 1938 und dem Mauerfall 1989.