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Deutsche Stimme der Ukraine

Katja Petrowskaja, in Kiew geborene Gewinnerin des Bachmann-Preises, ist derzeit eine gefragte Gesprächspartnerin.

20.03.2015
© dpa/Erwin Elsner - Katja Petrowskaja

Ihre Geburtsstadt Kiew ist derzeit häufig Gegenstand der Berichterstattung, Katja Petrowskaja deshalb eine gefragte Gesprächspartnerin. Die Geschehnisse in der Ukraine, die die in Berlin lebende Schriftstellerin häufig besucht, beschäftigen sie. Zugleich ist ihr Zugang zum ­eigenen Herkunftsland und der Region eher ein literarischer als ein politischer. Für ihr Buch „Vielleicht Esther“, die Geschichte einer älteren Frau im von den National­sozialisten besetzten Kiew, bekam sie 2013 den Ingeborg-Bachmann-Preis und wurde zum Gesicht der Ukraine in den deutschen Medien.

Petrowskaja, geboren 1970, studierte Literaturwissenschaft und Slawistik im estnischen Tartu und wurde in Moskau promoviert. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Erst mit Mitte 20 lernte sie Deutsch – jene Sprache, in der sie ­seither vorrangig schreibt. Das Deutsche komme für sie „einer Befreiung gleich“, hat die Autorin und Journalistin einmal gesagt. Erst durch dieses neue Medium sei die nötige Distanz zum Stoff ihrer Geschichten entstanden. Ein Konzept mit Erfolg: Das Feuilleton der „Frankfurter All­gemeinen Zeitung“ feiert Petrowskaja als ein „Geschenk für die Literatur“, der Wochenzeitung „Die Zeit“ gilt sie als „kluge, flamboyante und höchst eigenständige Stimme“.
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