Digital genießen, virtuell dabei sein
Wie die digitale Revolution unser Leben verändert – Teil 9: Kultur
Lemo hat immer auf. Das „Lebendige Museum Online“ des Deutschen Historischen Museums, des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesarchivs kennt keine Öffnungszeiten. Eine Führung ist rund um die Uhr zu haben, der Besucher braucht nur einen Internetzugang. Auch in anderen Kultursparten ändert sich die Art des Erlebens: Literatur kommt oft auf elektronischem Weg zum Leser – fast jeder vierte Deutsche liest E-Books. Opern kann man auch bei der Übertragung im Kino sehen. Und Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner schlägt vor, alle Theaterpremieren der Hauptstadt live im Netz zu präsentieren. „Je transparenter wir zeigen, was unsere Bühnen können, desto voller werden die Häuser sein.“ Nicht jeden überzeugt das. Den Museen allerdings hat offenbar nicht geschadet, dass sie sich online öffnen: Jedes Jahr zählen die Häuser mehr als 100 Millionen Besucher – Tendenz steigend. ▪
