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Kritikerpreis für „Toni Erdmann“

Der Film der deutschen Regisseurin Maren Ade sorgt in Cannes für Aufsehen.

23.05.2016
© dpa/Komplizen Film/NFP - Toni Erdmann

Standing Ovations nach der Weltpremiere, Szenenapplaus in der Pressevorführung, Verkäufe in die ganze Welt und euphorische Kritiken: Der Film „Toni Erdmann“ der deutschen Regisseurin Maren Ade sorgte beim 69. Festival de Cannes für Furore. Die internationale Filmkritikervereinigung FIPRESCI zeichnete „Toni Erdmann“ als besten Film im Wettbewerb aus. Laut Branchenmagazin Variety war der Film „einer der besten Wettbewerbsfilme im letzten Jahrzehnt“. Die Goldene Palme ging allerdings an „I, Daniel Blake“ des britischen Regie-Altmeisters Ken Loach. „Ich gratuliere dem britischen Regisseur Ken Loach mit seinem Sozialdrama ,l, Daniel Blake‘ zum Gewinn der Filmwettbewerbs von Cannes“, sagte Außenminiter Frank-Walter Steinmier. „Leider hat es für Maren Ade und ihren Film ,Toni Erdmann‘ trotz fantastischer Kritiken nicht für die Goldene Palme gereicht. Dass sie mit ihrem Film dennoch die Herzen ganz vieler Festivalbesucher in Cannes gewonnen hat, zeigt die Auszeichnung mit dem Kritikerpreis der internationalen Filmpresse, zu dem ich ihr von ganzen Herzen gratuliere.“

Eine Tragikömodie zwischen Vater und Tochter

In dem Film „Toni Erdmann“ geht es um die Geschichte von Winfried, 65, einem Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen. Er lebt mit seinem alten Hund zusammen. Seine Tochter Ines  ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische 68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen und sich in einer Männerdomäne zu behaupten. Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma. Ines bemüht sich, gute Miene zu machen und schleppt ihren Vater in seinen alten Jeans mit zu Businessempfängen und Massageterminen. Doch der Besuch führt nicht zu einer Annäherung. Winfried nervt seine Tochter mit lauen Witzen und unterschwelliger Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben zwischen Meetings, Hotelbars und unzähligen E-Mails. Vater und Tochter stecken in einer Sackgasse, und es kommt zum Eklat zwischen den beiden...

www.komplizen-film.de/d/toni-erdmann.html

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