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„Bleibende Verpflichtung für Deutschland“

Deutschland und die USA haben eine gemeinsame Erklärung zur Aufarbeitung des nationalsozialistischen Kunstraubs unterzeichnet.

27.11.2018
Monika Grütters und Stuart Eizenstat
Monika Grütters und Stuart Eizenstat © dpa

Von Nazionalsozialisten geraubte Kunstwerke sollen ausfindig gemacht und an die Erben ihrer früheren Besitzer zurückgegeben werden. Das bekräftigten Deutschland und die USA am 26. November in einer gemeinsamen Erklärung während einer internationalen Tagung zum 20-jährigen Bestehen der „Washingtoner Prinzipien“.

Auf der „Washingtoner Konferenz“ hatten sich 1998 Deutschland, die USA und weitere 42 Staaten erstmals verpflichtet, die Verbrechen der Nazis gegenüber Kunstsammlern und -händlern aufzuklären und eine Einigung mit den Nachfahren der Opfer zu suchen.

„Historische Verantwortung“

Im Zusammenhang mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung mit dem Sonderberater des US-Außenministeriums für Holocaust-Fragen, Stuart Eizenstat, und dem US-Sondergesandten für Holocaust-Fragen, Thomas Yazdgerdi, erklärte Staatsministerin Grütters: „Vor nunmehr zwanzig Jahren fand auf Initiative der Vereinigten Staaten die Washingtoner Konferenz statt, auf der sich Deutschland, die USA und 42 weitere Staaten dazu bereit erklärt haben, nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut zu forschen und gerechte und faire Lösungen zu finden. Die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Kunstraubes ist eine bleibende Verpflichtung - besonders für Deutschland. Auch zwanzig Jahre später werden wir nicht nachlassen, dieser Verantwortung gerecht zu werden."

Die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, erklärte: „Die Außenpolitik Deutschlands steht im Bewusstsein der historischen Verantwortung für die beispiellosen Verbrechen des Nationalsozialismus. Es ist für Deutschland ein besonderes Anliegen, das Wissen um den Holocaust zu bewahren und daraus Lehren für uns und künftige Generationen zu ziehen.“ Sie verwies auf das neue Programm „Jugend erinnert“.

Die Erklärung Deutschlands und der USA zu den Washingtoner Prinzipien im Wortlaut

Konferenz „20 Jahre Washingtoner Prinzipien"

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat Experten aus aller Welt zur Konferenz „20 Jahre Washingtoner Prinzipien: Wege in die Zukunft“ eingeladen. Bis 28. November diskutieren mehr 1000 Teilnehmer über die bisherige Aufklärungsarbeit und besprechen die nächsten Schritte zur Umsetzung der Washingtoner Prinzipien.

Unterzeichner des Washingtoner Prinzipien Vertrags
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