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Recklinghausen – die Ruhrfestspielstadt

In der deutschland.de-Serie „Meine Stadt“ verraten Rathaus-Chefs ihre Geheimtipps. Teil 33: Bürgermeister Christoph Tesche aus Recklinghausen.

02.05.2016
© dpa/Caroline Seidel - Das Festspielhaus der Ruhrfestspiele

Herr Tesche, was ist das Besondere an Ihrer Stadt?

Recklinghausen präsentiert nicht nur den Charme der alten Industriekultur als Teil des Ruhrgebiets, sondern besitzt auch viele ländliche Züge, die an das nahgelegene Münsterland erinnern. So trifft in Recklinghausen Stadt auf Land, Revier auf Westfalen, Natur auf Industrie und Historie auf Moderne. Recklinghausen ist eine Stadt mit einer weit zurückreichenden Geschichte, die schon im 11. Jahrhundert als blühendes Handelszentrum bekannt war. Noch heute erkennt man die früheren Stadtstrukturen in der historischen Altstadt mit dem die Innenstadt umgebenden Wall. Aber auch moderne Gebäude wie das Einkaufszentrum „Palais Vest“ prägen das Stadtbild. Recklinghausen ist jedoch nicht nur für seine Altstadt mit vielen kleinen, inhabergeführten Geschäften und Gastronomien bekannt, sondern vor allem für die alljährlichen Ruhrfestspiele, die 2016 zum 70. Mal in Recklinghausen stattfinden. Im Herzen des Stadtgartens befindet sich das Ruhrfestspielhaus, das immer im Mai zum kulturellen Mittelpunkt des Stadtgeschehens wird.  

 

Was sehen Sie, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen?

Ich sehe direkt auf den Rathausplatz und seinen Brunnen mit der Skulptur „Bürger tragen ihre Stadt“. Das Kunstwerk ist für mich Sinnbild und Grundverständnis unserer Stadtgesellschaft und für meine Aufgabe als Bürgermeister. Denn ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger kann eine Stadt nicht gedeihen. Ich sehe es als meine Pflicht, für diese Menschen einzustehen und ihr Wohl in den Mittelpunkt zu stellen.

 

„Urlaubsgefühl am Rhein-Herne-Kanal“

 

An welchem Ort in Ihrer Stadt halten Sie sich am liebsten auf?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil Recklinghausen wirklich viele schöne Ecken hat. Wenn ich mich festlegen muss, dann ist der Stadthafen in Recklinghausen-Süd am Rhein-Herne-Kanal einer meiner Favoriten. Ein Radweg führt durch mehrere Stadtteile direkt dorthin, und auf dem Wasserwanderrastplatz oder in der Strandbar unter Palmen verbringe ich gerne die eine oder andere schöne Stunde. Wenn die Schiffe dann langsam vorbei ziehen und das Wetter stimmt, hat man fast das Gefühl, im Urlaub zu sein.

 

Welche Persönlichkeit Ihrer Stadt schätzen Sie am meisten?

Es gibt viele bedeutende Persönlichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart. Aus gegebenem Anlass, dem 70-jährigen Bestehen der Ruhrfestspiele, fällt mir spontan Wilhelm Bitter ein, ein Mann, der nach seiner Amtszeit als Oberbürgermeister mit das größte, bleibende Erbe hinterließ. Denn er war es, der in der Not der Nachkriegszeit Nächstenliebe und Gastfreundlichkeit nicht verlor und gemeinsam mit dem Bürgermeister von Hamburg und den Hamburger Staatsbühnen aus Recklinghausen die Stadt der Ruhrfestspiele machte.


Welchen Ort würden Sie Touristen gerne zeigen?

In der Altstadt gibt es einen kleinen, etwas versteckten Weg, den Dorotheenstieg. Er führt hinter den Gebäuden abseits der größeren Fußgängerwege entlang. Dort liegt grobes Kopfsteinpflaster und man sieht heute noch die alten Spuren der Wagenräder, die vor vielen, vielen Jahren über die dunklen Bodensteine polterten. Für mich ist dieser Ort sehr atmosphärisch und wert, wahrgenommen zu werden. Ein weiterer toller Ort, den ich meinem Besuch gerne zeige, ist der Stadtgarten, eine grüne Oase, die zum Verweilen einlädt. Während eines Spaziergangs durch die Parkanlage kann man einiges entdecken, denn im Stadtgarten liegen der Tierpark, das beeindruckende Ruhrfestspielhaus und die Westfälische Volkssternwarte samt Planetarium. 

 

„Ins Gespräch kommen beim Gourmetfest“

 

Wo kann man die Menschen Ihrer Stadt am besten kennenlernen?

In Recklinghausen gibt es viele große Stadtfeste, bei denen man leicht ins Gespräch kommen kann. Zum Beispiel bei einem Kaffee oder bei einem Glas Wein während „Zu Gast in Recklinghausen“ auf dem Rathausplatz, dem Gourmetfestival im Sommer. Nicht nur Recklinghäuser, auch viele Menschen aus den umliegenden Städten lockt „Recklinghausen leuchtet“ im Herbst in die Stadt. Das Lichtfest ist immer einen Besuch wert und mit mehr als 200.000 Teilnehmern mit die beliebteste Veranstaltung des Jahres. Oder aber auch einfach beim Einkaufen auf den Wochenmärkten am Rathaus, in Suderwich und Süd. Dort trifft man oft echte Recklinghäuser Urgesteine, die die eine oder andere Geschichte zu erzählen haben.


Und wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

Als Bürgermeister bin ich oft sehr eingespannt und habe wenig Freizeit. Darum ist es mir umso wichtiger, dass ich in meinem Urlaub Zeit mit meiner Familie verbringe und einfach mal nur Ehemann und Vater sein kann. Wir reisen gerne zusammen in europäische Metropolen. Barcelona, Lissabon und Rom zum Beispiel gefallen uns sehr gut.

www.recklinghausen.de

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