Zum Hauptinhalt springen

Wiesbaden – die Kulturhauptstädtepartnerstadt

In der deutschland.de-Serie „Meine Stadt“ verraten Rathaus-Chefs ihre Geheimtipps. Teil 31: Oberbürgermeister Sven Gerich aus Wiesbaden.

04.02.2016
© dpa/DUMONT Bildarchiv - Wiesbaden

Herr Gerich, was ist das Besondere an Ihrer Stadt?

Die hessische Landeshauptstadt ist eine grüne Oase zwischen dem Rhein und den Hügeln des Taunus. Aufgrund des mediterranen Klimas und des „Savoir-vivre“ wird Wiesbaden gerne auch „Nizza des Nordens“ genannt. Die allermeisten Wiesbadenerinnen und Wiesbadener – und ich natürlich auch - leben sehr gerne in ihrer Stadt. Das historische und grüne Stadtbild wird häufig hervorgehoben. Auch die geologische Besonderheit der Quellen und Bäder sowie die geographischen Lage, einbettet zwischen Rhein, Rheingau und Taunus, sind Merkmale, mit denen die meisten Bewohner ihre Stadt identifizieren. Ja, wir leben wahrlich in einer schönen Stadt. Aktiv und sportlich, erholsam und gemütlich, unterhaltsam und kulturell, für Jung oder Älter und die ganze Familie: Die zahlreichen Angebote in unserer Stadt lassen keine Wünsche offen. Aber es ist mehr als das: Wir Wiesbadenerinnen und Wiesbadener entwickeln in unserer Stadt gerade ein starkes Wir-Gefühl. Das gefällt mir.

Eine besondere Besonderheit ist…

… dass Wiesbaden dieses Jahr Partnerstadt der beiden Kulturhauptstädte Europas - San Sebastian und Breslau – ist. Ein schöner Zufall. Städtepartnerschaften sind wichtig. Sie bringen Kommunen europa- und weltweit näher zusammen und sorgen für eine enge Verbindung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ziel dabei ist ein reger kultureller, politischer, sozialer und wirtschaftlicher Austausch. Neben den offiziellen Kontakten der Rathäuser untereinander, stehen in erster Linie die Begegnungen zwischen den Menschen im Vordergrund. Bei Städtefreundschaften ist es wie bei anderen Freundschaften im Leben auch: Man muss sie pflegen und füreinander da sein, aber man bekommt dafür auch jede Menge zurück. Freundschaften sind eine Bereicherung. Deshalb ist das Jahr 2016 in Wiesbaden das Jahr der Städtepartnerschaften.

Was sehen Sie, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen?

Ich habe aus meinem Bürofenster einen wunderbaren Blick auf den hessischen Landtag und die Marktkirche. Die rund 90 Meter hohe Kirche ist auch heute noch das höchste Gebäude der Stadt und eines unserer schönsten Wahrzeichen.

An welchem Ort in Ihrer Stadt halten Sie sich am liebsten auf?

Meine Heimat ist der Stadtteil Biebrich und auch wenn ich dort nicht mehr wohne, so fühle ich mich dem Stadtteil doch heimatlich verbunden. Ich bin dort im Ortsverein und anderen Vereinen aktiv. Meine Freizeit verbringe ich gerne zu Hause und auf „Long Island“ – meinem kleinen Garten im Grünen -, mit Klettern, Radfahren und Kochen, gerne jedoch auch bei Freunden oder abends in der Wiesbadener Innenstadt.

Welche Persönlichkeit Ihrer Stadt schätzen Sie am meisten?

Da gibt es viele. Ich schätze Menschen, die sich jeden Tag für ihre Mitmenschen einsetzen und engagieren, etwa all die  ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern der Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Polizei und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Krankenhäusern. Viele Menschen tun  mehr als das Selbstverständliche – sie leisten tagtäglich Unglaubliches. Das sind meine Vorbilder. Aber auch zwei meiner Amtsvorgänger: Georg Buch und Achim Exner – sie haben beide Großartiges für unsere Stadt geleistet.

Welchen Ort würden Sie Touristen gerne zeigen?

Ich liebe es, einen Spaziergang durch unsere schöne Stadt zu machen und ihre bekannten oder auch versteckten Schönheiten wieder zu entdecken. Deshalb gehe ich, wann immer es mir möglich ist, zu Fuß durch unser schönes Wiesbaden. Mit dem denkmalgeschützten Weinberg, der Russischen Grabeskirche mit dem deutschlandweit einmaligen Friedhof, dem technischen Kulturdenkmal Nerobergbahn, dem Opelbad, dem Kletterwald und dem Waldlehrpfad ist das Ensemble Neroberg bei fast allen Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern als auch vielen Gästen außerordentlich beliebt. Nicht so bekannt ist vielleicht, dass man auch schön im Stadtteil Kastel am Rheinufer spaziergehen kann – werfen Sie doch mal einen Blick auf die Reduit.

Wo kann man die Menschen Ihrer Stadt am besten kennenlernen?

Eigentlich überall und jederzeit: Menschen kann man bei uns in Wiesbaden immer gut kennenlernen – und zwar im Freien. Die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener lieben es, mit einem Glas Riesling oder Sekt in den zahlreichen Straßencafés zu sitzen und das Geschehen zu beobachten. „Sehen und Gesehen werden“ ist eine unserer Devisen. Wir sind eine weltoffene und tolerante Stadt. Besonders gut geht das aber vielleicht bei der Rheingauer Weinwoche, die im August auf dem Schlossplatz und dem Dern‘schen Gelände gefeiert wird. Dann ist unsere Innenstadt die wohl längste Weintheke der Welt. An den etwa 120 Ständen rund um das Rathaus gibt es jede Menge Gelegenheiten, in geselliger Runde zehn Tage lang Weine, Sekte und kulinarische Köstlichkeiten zu probieren. Was mir an der Weinwoche so gut gefällt ist, dass so viele Menschen friedlich zusammen feiern. Für mich spiegelt dieses Fest den unverwechselbaren und sympathischen Charakter unserer Stadt wider, der geprägt wird durch Gastfreundschaft, Internationalität und Toleranz. Es ist im besten Sinne des Wortes ein „Volksfest“, bei dem sich junge und alte Menschen, Alteingesessene und Zugezogene treffen, um miteinander zu reden und fröhlich zu sein.

Und wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

Ich habe im Sommer zwischendurch immer mal ein paar freie Tage, die verbringe ich jedoch am liebsten in Wiesbaden - in meinem Garten. Als Oberbürgermeister hat man nicht viel frei. Und meine freie Zeit verbringe ich dann natürlich am liebsten mit meinem Mann, gerne auch mal für eine Wellness-Woche in einem gemütlichen Hotel.

www.wiesbaden.de

© www.deutschland.de