Bergretter in Aktion
In gefährlichen Situationen retten sie Menschenleben: die Helfer der Bergwacht. Die Freiwilligen sind in den Alpen rund um die Uhr einsatzbereit.

Die Alpen sind ein Freizeitparadies und Touristenmagnet – zu jeder Jahreszeit kommen Tausende zum Wandern, Klettern, Skifahren oder Gleitschirmfliegen. Doch die Gefahr kommt mit: Schnell kann man stolpern, ausrutschen oder stürzen. Auch ein plötzlicher Wetterumschwung birgt große Risiken. Wer in Deutschland im Gebirge in eine Notsituation gerät, greift am besten sofort zum Mobiltelefon und wählt die 112.
In den bayerischen Alpen ist dann die Bergwacht Bayern zur Stelle. Knapp 4.000 freiwillige Hilfskräfte sind in dem unwegsamen Gebiet unterwegs, darunter Luftretter, Lawinensuchhundeteams und Spezialisten der Canyon- oder Höhlenrettung. Im Jahr 2024 rückte sie zu 8.306 Einsätzen aus. „Unsere Aufgabe ist es, verletzten oder akut erkrankten Menschen am Berg zu helfen. Auch wenn Menschen sich verlaufen haben, erschöpft sind oder irgendwo feststecken, kommen wir zur Hilfe“, erklärt Roland Ampenberger, Vorstand der Bergwacht Bayern. Doch der Rettungsdienst im alpinen Gelände und in Höhlen ist keine einfache Mission. „Wer sich bei der Bergwacht engagieren will, sollte vor Ort wohnen, viel Zeit und Motivation mitbringen. Vorausgesetzt werden bergsteigerisches und skifahrerisches Können“, so Ampenberger.

Bergretter brauchen Know-how und Kondition
Dieses Können ist vor allem für steile Hänge und hohe Lagen auf dem Berg wichtig. In Bayern sind das Zugspitzmassiv und die Berchtesgadener Alpen für Gäste und Rettende besonders herausfordernd. „Da bewegt man sich häufig im steilen Felsgelände, dafür braucht man technisches Know-how und Kondition. Diese Gebiete sind zum Teil hochfrequentiert und daher auch ein regelmäßiger Einsatzort für die örtliche Bergwacht – mit großen Herausforderungen bei den Rettungseinsätzen“, sagt Ampenberger.
Die eigenen Fähigkeiten und seine Kondition realistisch einzuschätzen, ist für einen Alpen-Aufenthalt essenziell. Darüber hinaus ist gute Vorbereitung wichtig, die Websites des Deutschen Alpenvereins informieren ausführlich zu Ausrüstung und Touren. Grundsätzlich gibt Ampenberger zu bedenken: „Natur und Berge sind weder Turnhalle, Spielplatz oder Stadtpark. Eigenverantwortung ist gefragt. Gefahrenbewusstsein für das Gelände und den Anstieg, die aktuelle Wettersituation, Informationen zur geplanten Tour und die passende Ausrüstung sind unerlässlich.“
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Einverständniserklärung öffnenWenn trotzdem etwas schiefgeht, ob in den Alpen oder den deutschen Mittelgebirgen, ist die Bergwacht mit insgesamt 12.000 Retterinnen und Rettern rund um die Uhr einsatzbereit.
Die Bergwacht Bayern
Gegründet: 1920
Mitglieder: 4.804
Einsätze/ Jahr: 8.306 (2024)
Notrufnummer in Deutschland: 112
Weitere Notfallnummern
Die Bergwacht finanziert sich unter anderem durch Spendengelder.