„Das erste Tor 
im Schnee“

„MIT MEINEM TRAINER und den anderen Spielern muss ich mich häufig noch mit Händen und Füßen verständigen. Gleichzeitig arbeite ich hart an meinem Deutsch, der Sprachkurs an der Volkshochschule hier in Flensburg ist mein wichtigster Termin – neben dem Fußballtraining natürlich. Viermal pro Woche stehe ich auf dem Platz, an den Wochenenden kommen die Spieltage hinzu. Der Eisenbahner Turn- und Sportverein Weiche spielt in der Regionalliga Nord, unsere Gegner heißen VfB Oldenburg, SV Wilhelmshaven oder BV Cloppenburg. Auch die Sprache des Fußballs ist eine andere als in Brasilien: weniger spielerisch, dafür laufen die Deutschen viel mehr. Bevor ich nach Flensburg kam, war ich beim brasilianischen Zweitligisten Portuguesa Carioca unter Vertrag, gelernt habe ich mehr als zehn Jahre lang bei Fluminense Rio de Janeiro. Jetzt bin ich 22, mein Traum ist der Einsatz in der Bundesliga oder einer anderen europäischen Spitzenklasse. Dafür halte ich auch das Heimweh aus. Über Skype spreche ich fast jeden Tag mit meiner Mutter, meinen vier Geschwistern, meinen Freunden. Im vergangenen Dezember konnte ich ihnen erzählen, dass ich das erste Mal auf Schnee spielen musste – und sogar ein Tor geschossen habe.“